Aktualisiert von Marco am 12. September 2024
Veröffentlicht von Martin am 13. April 2017
MATRATZEN-GESCHICHTE: VOM WEGWERF-ARTIKEL ZUM HIGHTECH-PRODUKT
Hast Du jemals überlegt, wie Dein Leben wohl wäre, so ganz ohne Matratze? Nehmen wir an, dass Du wie die meisten Menschen knapp ein Drittel Deines Lebens schlafend verbringst, wäre das ohne eine polsternde Unterlage ziemlich hart und ungemütlich. Dabei jammern wir heutzutage schon, wenn wir uns zwischen Latex, Kaltschaum oder Federkern entscheiden sollen. Ohne die richtige Matratze sind Rückenschmerzen, Verspannungen und schlechter Schlaf nur einige der unangenehmen Folgen. Und dennoch sind das nur die kleinen Luxusproblemchen unserer Zeit.
Kaum vorstellbar: Matratzen zählten im Laufe der Menschheitsgeschichte längst nicht immer und überall zu den üblichen Alltagsgegenständen.
Doch wer hat die Matratze eigentlich erfunden? Komm mit auf eine ganz spezielle Zeitreise – und schlaf Dich mit uns durch die Jahrtausende!
DIE ÄLTESTE MATRATZE DER WELT
Offenbar mochten bereits unsere Vorfahren es lieber gemütlich. Wie sonst ließen sich die Funde eines Archäologen-Teams erklären, das vor einigen Jahren in einer südafrikanischen Höhle überraschend auf die Überreste vorzeitlicher Matratzen aus geflochtenen Pflanzenfasern gestoßen ist? Die nahe des Orts Sibudu entdeckten Schlafmatten sollen rund 77.000 Jahre alt sein. Damals waren Schlafunterlagen mit Zusatznutzen besonders begehrt: In den dicken Polstern wurden nicht nur Binsen und Gräser verarbeitet, sondern auch Lorbeerblätter. Durch deren ätherische Öle, die Insekten abwehren, war eine Schutzwirkung gegen lästige Moskitos gleich mit eingebaut. Der Name des cleveren Erfinders ist leider nicht überliefert…
VORZEITLICHE SCHLAFCOUCH: DAS ALLROUND-EINWEG-POLSTER
Anders als heute wurden Matratzen damals auch tagsüber als Arbeits- und Sitzfläche genutzt. Waren sie zu stark verschmutzt, wurden sie einfach verbrannt und durch frisches Flechtwerk ersetzt. Bitte nicht zuhause nachmachen, liebe Kinder!
Ähnliche Schlafmatten waren anscheinend durch viele Jahrtausende hindurch der Renner im Bereich Wohndesign: Der zweitälteste Fund dieser Art wurde schon 2004 in Israel gemacht. Das dort entdeckte, oval geformte Flechtwerk war aus reinen Grasfasern gefertigt, wie sie auch für die Herstellung von Textilien und Kleidungsstücken verflochten wurden.
Den bebilderten Artikel über die Ausgrabung in Sibudu findest Du hier.
LUFTPOLSTER UND SCHICHTEN FÜR MEHR LIEGEKOMFORT
Im Alten Ägypten, aber auch in weiten Teilen der restlichen antiken Welt, wurden meist mit Stroh gefüllte Säcke als Matratzen eingesetzt. Die viele Luft zwischen den pieksenden, aber immerhin elastisch nachgebenden Halmen sorgte für eine gute Isolation zwischen Schläfer und dem meist kalten Boden. Besonders die römische Oberschicht entwickelte eine Vorliebe für bequeme Strohpolster: Sie tauschten nicht nur deren Inhalt regelmäßig aus, sobald er plattgelegen war – sie entwarfen mit der Zeit auch unzählige luxuriöse Modelle, die schon bald nicht mehr viel Ähnlichkeit mit den groben, abgenutzten Strohsäcken der Bauern hatten.
NEUE MATERIALIEN: BEQUEM UND STYLISCH WAR ANGESAGT
Wer Rosshaar zur Verfügung hatte, benutzte es als Deckschicht und wurde fortan nachts nicht mehr von sich durchs Sackleinen bohrenden Halmen gepiesackt. Pferde für die Gewinnung des begehrten Materials standen allerdings nur den Wohlhabenden zur Verfügung – genau wie Schafe, deren weiche Wolle sich ebenfalls zunehmender Beliebtheit erfreute. Edle Stoffe, die für eine tageslichttaugliche Optik der Polstermatratzen sorgten, wurden aus weit entfernten Regionen unter großen Mühen nach Europa transportiert.
Wichtiger aber blieben für Ägypter, Griechen und Römer die Bettrahmen und Liegen, die mit Intarsien, Schnitzereien, Gold und Edelsteinen kunstvoll und sichtbar teuer verziert wurden. Für unterschiedliche Zwecke standen eigene Bettformen zur Verfügung, die in Höhe und Abmessungen variierten. Die Vorläufer moderner italienischer Design-Polstermöbel: Damals ein nur für die oberen Zehntausend der antiken Weltreiche erschwingliches Statussymbol.
UNGEMÜTLICHE NÄCHTE IM MITTELALTER
Mit dem Zusammenbruch des weströmischen Imperiums gegen Ende des 5. Jahrhunderts kamen Matratzen in ganz Europa schlagartig aus der Mode. Man schlief wieder auf dünnen Matten oder Stofflumpen direkt auf dem harten Fußboden, der meist nur aus festgestampfter Erde bestand.
Erst mit Beginn der Kreuzzüge zur Rückeroberung Jerusalems durch die Christen, also Ende des 11. Jahrhunderts, brachten die Ritter bei ihrer Rückkehr aus den bis dahin arabisch beeinflussten Gebieten wieder Matratzen mit in ihre Heimat.
DER HARTE WEG ZUM BEQUEMEN SCHLAF
Konntest auch Du schon einmal in einer erhalten gebliebenen Ritterburg die damals in besseren Kreisen üblichen, gepolsterten Himmelbetten bestaunen? So wirklich bequem waren diese immer noch nicht: Aus heutiger Sicht erscheinen sie vor allem sehr klein. Kein Wunder, denn die Menschen waren nicht nur deutlich kleiner als heute, sondern schliefen sicherheitshalber auch stets in aufrechter Position – sie streckten lediglich die Beine aus. Schließlich war allgemein bekannt, dass allein diese Haltung den Teufel davon abhielt, sich des Nachts die Seele der arglos Schlafenden zu holen! Von elastischen Füllmaterialien war man ebenfalls noch weit entfernt: Es bleib weiterhin bei Stroh, nur bei den Wohlhabenderen ergänzt durch Tierpelze und federgefüllte Kissen.
EIN LUXUSGUT WIRD STANDARD
Schlafunterlagen, die den heute gebräuchlichen Matratzen ähnelten, blieben bis in die Neuzeit hinein den privilegierten Schichten vorbehalten. Noch im 19. Jahrhundert konnten sich nur reichere Bürger die meist von Sattlern gefertigten, aufgrund ihres hohen Gewichts oft aus drei Einzelteilen bestehenden Matratzen leisten.
Erst die industrielle Revolution führte zu einem ersten Preisrutsch. Matratzen mit elastischen Füllungen wurden durch die Entwicklung moderner Schaumstoffe nach dem zweiten Weltkrieg endlich auch fürs gemeine Volk bezahlbar. Mittlerweise beherrschen Matratzenkerne aus hochwertigem Latex- oder Polyurethanschaum weltweit den Markt. Je nach Ausstattung mit allerlei angeblichem Hightech-Schnickschnack sind die Preise zwar nach oben offen; doch in Wahrheit sind richtig gute Matratzen heutzutage praktisch für jede(n) erschwinglich.
WAR DAS JETZT SCHON ALLES?
An der Erfindung der Matratze waren also im Lauf der Zeit viele helle Köpfchen beteiligt. Du könntest jetzt denken, besser wird es nicht mehr. Doch auch heute noch werden ungebremst ständig neue Matratzenideen entwickelt. Manche davon sind bestenfalls originell, aber andere auch durchaus praxistauglich.
Eine deutsche Familie war es beispielsweise leid, alle paar Jahre eine größere Kindermatratze anschaffen zu müssen. Aus diesem Frust heraus entstand eine mitwachsende Kinder-Matratze aus einzelnen Schaumstoff-Puzzleteilen, die ganz nach Bedarf zusammengesetzt werden können. Sogar die Erfindersendung „Einfach genial“ berichtete darüber, aber schau hier selbst.
Die Furcht vor einem Bankenkollaps und der Entwertung seines mühsam Ersparten brachte einen Spanier auf die Matratze mit eingebautem Tresor. Ob es wirklich bequem sein kann, auf einem Tresor zu schlafen, wagen wir zu bezweifeln – aber beruhigende Gedanken bescheren manchen Sparern scheinbar dennoch süße Träume…
Die angeblich ultimative Kuschel-Matratze verfügt über zahlreiche Einschnitte in Querrichtung, in die beim Schmusen die Arme einsinken und endlich nicht mehr im Weg liegen sollen. Wie so etwas aussieht? Ungefähr so!
Wir möchten uns lieber nicht vorstellen, was da noch so alles in die Rillen rutscht, wenn die Nacht lang und die Träume lebhaft sind. Und Du? Die allergenialste und gleichzeitig einfachste und ehrlichste Matratzen-Erfindung der Neuzeit findest Du natürlich gleich hier bei uns, bei Snooze Project.
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