Inhaltsverzeichnis
Aktualisiert von Marco am 22. November 2023
Veröffentlicht von Carina am 25. Juni 2021
⏰ Das Wichtigste in Kürze
- Ein Seitenschläferkissen ist eine Art von Kissen, das speziell für Menschen entwickelt wurde, die in der Seitenlage schlafen
- Die Hauptfunktion eines Seitenschläferkissens besteht darin, den Kopf, den Nacken und die Wirbelsäule in einer geraden Linie zu halten
- Seitenschläferkissen gibt es in verschiedenen Formen und Größen
Umfragen haben gezeigt, dass rund zwei Drittel der Deutschen am liebsten auf der Seite schlafen. Trotzdem sind viele Verbraucher*innen ratlos, wenn es um die Wahl des optimalen Kissens geht: Seitenschläferkissen werden in unzähligen Varianten und ganz unterschiedlichen Formen angeboten − doch welches passt zu wem? Dein Snooze Project Lexikon weiß Rat!
Was ist ein Seitenschläferkissen?
Unter Seitenschläferkissen versteht man spezielle Kissen für Personen, die bevorzugt in Seitenlage oder Seitenkipplage schlafen. Abhängig von der individuellen Schlafsituation sind Seitenschläferkissen in langer und schmaler Stabform, in diversen körperumschließenden Formen oder als rechteckige Nackenstützkissen im Handel erhältlich. Sie alle verfolgen das Ziel, die Muskulatur während des Schlafens zu entspannen und entlasten, um Nackenschmerzen, Verspannungen sowie chronischen Rückenbeschwerden vorzubeugen.
Wofür ist ein Seitenschläferkissen gut & was bewirkt es?
Aus medizinischer Sicht ist die natürliche, ergonomisch korrekte Lagerung von Wirbelsäule und Gelenken beim Schlafen am ehesten in der Rückenlage gewährleistet. Diese Schlafposition ist allerdings nur bei etwa 20 % der Bevölkerung beliebt. Komfortabler für Menschen, die zum Schnarchen neigen oder im Schlaf gern häufiger ihr Gewicht von einer Körperseite zur anderen verlagern, ist meist die Seitenlage, der rund 65 % den Vorzug geben.
Achtung!
Problematisch wird es für Seitenschläfer*innen, wenn ihre Matratze nicht optimal zum Schlaftyp passt oder bereits leicht durchgelegen ist: Da sich die Belastung von Schulter und Becken in dieser Schlafposition auf eine Liegeseite konzentriert, sinken diese Körperbereiche sehr tief in die Liegefläche ein. Bietet die Matratze nicht (mehr) genug Unterstützung, muss sich der ruhende Körper anstrengen, um das Gleichgewicht zu halten − es entstehen unwillkürlich Verspannungen.
Das passende Seitenschläferkissen kann den Körper hingegen in der richtigen Balance stabilisieren, was den Schlaf in der Seitenlage oft spürbar verbessert. Neben dem Effekt, dass sich viele Menschen mit einem Seitenschläferkissen im Bett geborgener und aufgehobener fühlen, können die unterschiedlichen Kissenformen und -modelle je nach Bedarf
- die Lücke zwischen Nacken/Kopf und Matratze so ausfüllen, dass die Halswirbelsäule angenehm gerade liegt
- als Ablagefläche für den zur Matratze gewandten Arm dienen und das betreffende Schultergelenk entlasten
- zwischen die Beine geklemmt als druckentlastender „Stoßdämpfer“ zwischen den Kniegelenken wirken
Seitenschläferkissen: Arten, Formen & Materialien
Haupt-Typen nach Form & Größe
Seitenschläferkissen können sehr unterschiedlich aussehen. Schon ihre Höhen variieren von ca. 5 bis 15 cm, wobei manche Hersteller auch Modelle anbieten, deren Dicke sich durch die teilweise Entnahme von Füllmaterial nach Bedarf verstellen lässt. Hinsichtlich ihrer Form lassen sich die für Seitenschläfer*innen konzipierten Kissen in 3 große Gruppen unterteilen:
- Körperumschließende Seitenschläferkissen in U- bzw. C-Form, in Form einer riesigen 7 oder in anderen Sonderformen
- Sehr lange, stabförmige Seitenschläferkissen in Längen zwischen ca. 90 und 200 cm
- Rechteckige Nackenstützkissen in Größen zwischen ca. 30 x 60 bis 40 x 80 cm, die sich speziell für Seitenschläfer*innen eignen
Seitenschläferkissen in U-Form umgeben den Körper beidseitig und eignen sich oft auch für die Rückenlage, wogegen Lagerungskissen in Form einer großen Sieben nur den Nackenbereich und eine Körperseite abstützen. Kissen in C-Form können je nach Zuschnitt als Ganzkörperkissen oder als Lagerungskissen für eine Seite geeignet sein. Dass viele dieser Kissen auch ein Einklemmen zwischen den Beinen ermöglichen, wird vor allem von Personen mit Hüft- oder Knieproblemen geschätzt. Im Bett nehmen großzügig dimensionierte Seitenschläferkissen allerdings viel Raum ein, weswegen sie sich für Paare oder zur Benutzung in schmalen Singlebetten weniger gut eignen.
Platzprobleme kann es auch mit Kissen aus der zweiten Gruppe geben: länglichen Seitenschläferkissen in Stab- oder Rollenform, auf die man sich nicht nur mit dem Kopf legt, sondern die man mit den Armen und je nach Ausdehnung auch mit den Beinen umschlingt. Überlange, schmale Seitenschläferkissen dieser Kategorie werden von Schwangeren, aber auch von vielen übergewichtigen Seitenschläfer*innen gern benutzt. Da die meisten Modelle sehr biegsam sind, lassen sie sich variabel positionieren.
Die dritte Gruppe bilden Seitenschläferkissen in (kürzerer) Rechteckform, deren Inneres meist aus Blöcken unterschiedlicher Schaumstofftypen besteht. Als orthopädische Nackenstützkissen eignen sie sich oft nicht nur zum Auf-der-Seite-Liegen, sondern auch für die Rückenlage. Einige Nackenstützkissen werden aber auch ausdrücklich als reine Seitenschläferkissen verkauft: Sie weisen am unteren Rand meist eine Schulteraussparung auf, welche die ergonomisch korrekte Lagerung von Kopf und Nacken erleichtern soll.
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Unterscheidung nach Füllmaterialien
Da die größeren Seitenschläferkissen der ersten beiden Gruppen den Körper durch ihre Kontur stabilisieren sollen, kommen bei ihnen vornehmlich festere, eher unelastische Füllungen wie Synthetik-Hohlfasern, Baumwollwatte, Schafwolle oder Mikroperlen zum Einsatz. Die synthetischen Kissenfüllungen sind häufig waschbar, sofern das Kissen angesichts des großen Volumens in die Waschmaschine passt. Geräuschempfindliche Menschen sollten rieselfähige Füllmaterialien wie Getreidespelze oder Mikroperlchen besser meiden, um nicht in ihrem Nachtschlaf gestört zu werden.
Manche großen Seitenschläferkissen werden aber auch mit Flocken aus Schaumstoffen oder mit Viscoschaum gepolstert, um eine höhere Elastizität zu erreichen − da diese Materialien jedoch nicht waschbar sind, haben zahlreiche Modelle abnehmbare, maschinenwaschbare Bezüge. Generell haben sich zusätzliche Ersatzbezüge als praktisch erwiesen. Am besten sollte bereits beim Erwerb darauf geachtet werden, dass passende Bezüge auch einzeln zum Nachkaufen angeboten werden.
Bei rechteckigen Seitenschläfer-Nackenkissen verhält es sich ganz ähnlich − allerdings wird dieser Kissentyp zumeist nicht mit Flocken, sondern mit einem blockförmigen Formschaumkern mit oder ohne Randwulst ausgestattet. Derartige Schaumkerne bestehen meist aus natürlichem oder synthetischem Latex, punktelastischem Gelschaum oder thermoelastischem Viscoschaum mit Memory-Effekt, sind also sehr anpassungsfähig, aber ebenfalls nicht waschbar. Auch hier sollten Verbraucher*innen Modelle mit per Reißverschluss oder Gummizug abnehmbarer, bis 60° C waschbarer Kissenhülle bevorzugen.
Allergiker*innen sollten besonders auf die passende Füllung ihres Seitenschläferkissens achten. Bei Hausstauballergie eignen sich sowohl waschbare Kissenfüllungen wie Mikrofasern oder Polyester-Hohlfaserkugeln als auch milbenabweisende Schaumkerne. Latexallergiker*innen sollten auf andere Materialien ausweichen und zur Sicherheit auch synthetischen Latex meiden. Auch Tierhaar- oder Pflanzenallergiker*innen wird geraten, auf gut verträgliche Materialien zu achten.
Auf diese Tipps achten
Neben Alltagstauglichkeit, Hygiene und Allergieverträglichkeit spielen folgende Aspekte eine Rolle für die Wahl des optimalen Kissenmaterials:
- Formstabilität
- Haltbarkeit & Garantiedauer
- Erfüllung persönlicher Vorlieben & Ansprüche
- Faire Produktions-Bedingungen
- Vertretbare Ökobilanz (z. B. durch Produktion in Deutschland)
- Seriöse Schadstofffreiheits-Prüfsiegel
Wann & für wen ist ein Seitenschläferkissen sinnvoll?
In den meisten Fällen sind es beginnende oder sogar chronische Gesundheitsprobleme wie Rückenschmerzen, Verspannungen im Nackenbereich, Verhärtungen der Schultermuskulatur, Hüft- und Knieschmerzen oder ein Bandscheibenvorfall, die Menschen auf die Idee bringen, sich ein spezielles Seitenschläferkissen zuzulegen.
Weitere typische Situationen für den Wechsel zu einem Seitenschläferkissen sind:
- Krankheitsfall: Für Patient*innen mit Schlaganfall, Dekubitus, Schmerz- oder Nervenerkrankungen kann ein Seitenschläferkissen komfortabler sein
- Erholungsphase nach Operationen: Nach Brust-, Bauch- oder Hüft-OPs kann ein stützendes Lagerungskissen die Spannung von Nähten, Narben oder noch gereizten Bereichen nehmen
- Schwangerschaft: Für bequemen Schlaf trotz wachsendem Babybauch
- Stillzeit: Um das Baby dicht am Oberkörper auf Brusthöhe ablegen zu können
- Genereller Wunsch nach mehr Behaglichkeit: Viele Seitenschläferkissen schaffen Gemütlichkeit und eignen sich auch zum Chillen, Lesen oder Kuscheln
Seitenschläferkissen: Vorteile & Nachteile
Die Benutzung eines speziell auf die Bedürfnisse von Seitenschläfern abgestimmten Kissens kann Vorteile, aber auch Nachteile mit sich bringen. Oft kommt es aber lediglich darauf an, die individuell geeignete Kissenform und -größe zu finden. Damit es bis dahin nicht zu einer ganzen Reihe von Fehlkäufen kommt, empfiehlt es sich, möglichst nur Kissen mit einer Probeschlaf-Option zu kaufen, die zuhause ausprobiert und bei Nichtgefallen zurückgeschickt werden können.
Charakteristische Vorteile von Seitenschläferkissen
- Erhöhter Liegekomfort gegenüber herkömmlichen Kopfkissen
- Körpergerechte Stützung von Kopf, Nacken & Schultern (bei Ganzkörperkissen auch Becken, Hüfte & Knie)
- Angenehme Druckentlastung
- Vorbeugung gegen Muskelüberdehnung (v. a. im Nackenbereich)
- Oft erleichterte Atmung & reduziertes Schnarchrisiko
- Je nach Form & Material auch als Sitzkissen geeignet
- Gute Hygiene bei waschbarem Kissen bzw. waschbarem Bezug
Mögliche Nachteile von Seitenschläferkissen
- Extreme Spezialisierung auf nur eine einzige Schlafposition (nicht zutreffend bei Wechselschläfer-Nackenstützkissen)
- Behinderung der natürlichen Schlafbewegungen durch längere & größere Kissen
- Schwierige Pflege von Kissen mit nicht abnehmbarem Bezug
- Wechselbezüge für ungewöhnliche Sonderformate häufig nicht nachkaufbar
- Nicht alle Seitenschläferkissen eignen sich für Allergiker*innen
- Sperrige Formate können nachts im Bett stören
- Unter sehr schweren Kissen können Gliedmaßen einschlafen
- Körperkissen sind bei sommerlichen Temperaturen oft zu warm
- Bei großen Kissen viel Hautkontakt (ungünstig bei manchen Hauterkrankungen)
Alternativen zum Seitenschläferkissen
Angesichts der riesigen Auswahl sind viele Verbraucher*innen unsicher, welches Seitenschläferkissen zu ihnen passt. Bei beengten Wohnverhältnissen oder wechselnden Schlafvorlieben können große Modelle zudem Probleme aufwerfen: Werden sie gerade nicht benötigt, lassen sie sich aufgrund ihrer raumgreifenden Abmessungen kaum verstauen. Abgesehen davon werden viele Seitenschläferkissen nur gekauft, weil ihren Nutzer*innen nicht bewusst ist, dass sie in Wahrheit durchaus auch gelegentlich in der Bauch- oder Rückenlage schlafen.
Aus diesen Gründen bietet sich ein Nackenstützkissen, das zu mehreren Schlafpositionen passt, als platzsparende Alternative an. Die Wahrscheinlichkeit, mit einem universellen Nackenkissen zurechtzukommen, ist deutlich höher als die Chance, mit einem reinen Seitenschläferkissen dauerhaft gut schlafen zu können: Es wird auch dann noch komfortabel sein, wenn sich die gewohnte Schlafstellung ändert − etwa durch einen Umzug, eine*n neuen Schlafpartner*in oder aus gesundheitlichen Gründen.
Viele der im Handel erhältlichen Schaumstoffkissen eignen sich unter ergonomischen Gesichtspunkten für unterschiedliche Schlaf- und Körpertypen: Füllmaterialien wie Latex-, Gel- oder Viscoschaum passen sich der Nackenpartie in jeder Lage punktgenau an. Ein mittelhohes Nackenstützkissen aus hochwertigem Viscoschaum ist besonders druckentlastend und dabei vergleichsweise preisgünstig. Kissen mit Probeschlaf-Option wie etwa das Nackenstützkissen von Snooze Project können bei Nichtgefallen zurückgeschickt werden und ermöglichen dadurch das risikolose Ausprobieren im eigenen Bett.
FAQ
Das passende Seitenschläferkissen entlastet nicht nur Halswirbelsäule und Schultern − es stützt den Körper in der Seitenlage derart ab, dass eine jederzeit bequeme und entspannte Schlafposition gewährleistet bleibt. Wer auch auf dem Rücken schläft, ist mit einem Kopfkissen für alle Schlaftypen jedoch meist besser bedient.
In körperumschließende Modelle legt man sich in Seitenlage hinein und klemmt sich die jeweilige Kissenseite zwischen die Beine. Längliche Seitenschläferkissen liegen parallel zum Körper, werden ebenfalls zwischen die Beine genommen und − im oberen Bereich zurechtgeknickt − oft auch als Kopfkissen genutzt. Rechteckige Seitenschläfer-Formschaumkissen werden einfach unter den Kopf gelegt, wobei die eventuell vorhandene Ausbuchtung zu den Schultern zeigen sollte.
Stiftung Warentest und Öko-Test haben noch keinen Seitenschläferkissen-Test veröffentlicht − bislang wurden lediglich Nackenstützkissen bzw. Stillkissen bewertet. Online-Vergleiche für Seitenschläferkissen sind häufig sehr subjektiv und deshalb wenig aussagekräftig. Besser ist es, Kissen anhand von Probeschlaf-Optionen selbst ausgiebig zuhause zu testen. Gesundheitlich unbedenklich sind Kissen mit seriösen Labels wie OEKO-TEX® Standard 100 Klasse 1 sowie CertiPUR®.
Gute Seitenschläferkissen sind gezielt an die ergonomischen Bedürfnisse in der Seitenlage und Seitenkipplage angepasst. Halswirbel und Rücken werden entlastet und der Kopf gestützt. Dies wirkt sich in vielen Fällen entspannend auf die Muskulatur aus, kann Beschwerden im Rückenbereich vorbeugen und vorhandene Schmerzen lindern. Es gibt aber auch Seitenschläfer*innen, die mit Federkissen, Nackenstützkissen oder anderen Kopfkissen-Typen besser zurechtkommen.