Wann ist viel Schlaf zu viel?

Aktualisiert von Snooze Project am 24. August 2023
Veröffentlicht von Martin am 16. Oktober 2021

Merke: Kann man zu viel schlafen?

Ein gesunder Mensch wacht in der Regel auf, wenn er genug geschlafen hat. Zu viel schlafen kann er daher eigentlich nicht. Nur zu lange liegen bleiben, was zu Rückenschmerzen o.ä. führen kann. Wer sehr viel schläft und dennoch tagsüber nicht fit und leistungsfähig ist, leidet womöglich unter einer gesundheitlichen Einschränkung, die er professionell abklären sollte.

Kann man zu viel schlafen? So viel Schlaf brauchst Du wirklich

Mal unter uns: Ist es nicht ein Genuss, den Wecker einfach mal zu ignorieren, sich noch einmal umzudrehen und einfach weiter zu schlafen? Oder am Wochenende mal so richtig lange in den Federn zu bleiben. Schlafen ist gesund, und was gesund ist, kann nicht schlecht sein. Da liegt es auf der Hand, zu vermuten, dass der Mensch eigentlich nicht zu viel schlafen kann. Das aber ist nun auch wieder nicht die Wahrheit. Darum wollen wir im folgenden Artikel klären, ob der Mensch tatsächlich zu viel schlafen kann und wie Du Dein optimales Schlafpensum ermittelst.

Warum schlafen wir eigentlich?

Ein Drittel unserer Lebenszeit verbringen wir hinter einem Vorhang namens Schlaf. Es wäre schon sehr merkwürdig, wenn sich die Natur dabei nichts gedacht hätte. Wie wichtig Schlaf für uns ist, merken wir, wenn er fehlt. Müde, schlapp und unkonzentriert schleppen wir uns durch den Tag.

Aber: Ist der Schlaf wirklich nur eine Ruhephase, auch wenn er der Erholung dient? Die Wissenschaft weiß heute eine Menge, aber nicht alles über den Schlaf. Die weit verbreitete Annahme, dass der Schlaf “der kleine Bruder des Todes” sei, ist widerlegt. Schlafen ist etwas sehr lebendiges.

Der Schlaf – keine gähnende Leere

Hauptsächlich schlafen wir, weil unser Gehirn es braucht. Tagsüber arbeitet es “volle Pulle”. schnelle Reize und komplexe Informationen werden nonstop verarbeitet. Nach 16 Stunden hat das Gehirn “den Kanal voll”. Es schaltet nun zwar nicht einfach ab, signalisiert uns aber, dass es keine Kapazität mehr hat. Das Gehirn widmet sich jetzt anderen Aufgaben, z.B. dem Gedächtnisprozess. Um ein einfaches Bild zu benutzen: Wie auf einem vollen Schreibtisch mit lauter unsortierten Blättern beginnt jetzt die Ablage. Das funktioniert natürlich umso besser, wenn nicht dauernd neue Blätter auf den Tisch flattern. Schlafen heißt also, dass wir nach außen die Schotten dicht machen, aber nicht nach innen.

Schlaf bedeutet außerdem, dass die Organe und das Immunsystem sich regenerieren. Und der Prozess der Wundheilung? Genau, auch dieser Prozess findet hauptsächlich im Schlaf statt. Sehr wichtig ist zudem, dass unser Körper im Schlaf entgiftet. Stoffwechselprodukte werden dazu während der Ruhephase “entsorgt”.  Kurzum: Der Schlaf ist eine tolle Sache. Kann man dann überhaupt zu viel schlafen?

Kann man zu viel schlafen?

Wer zu wenig schläft, merkt schon bald, dass seine Konzentration und das kognitive Vermögen in Mitleidenschaft gezogen werden. Zu wenig von der guten Sache Schlaf kann schnell zu viel an schlechten Konsequenzen bedeuten. Doch wie viel Schlaf ist eigentlich gut? Kann der Mensch auch zu viel schlafen?

Das hat Dr. Conor Wild von der Western University in einer Studie mit 10.000 erwachsenen Probanden aus verschiedenen Ländern untersucht. Bestätigt wurde, was auch andere Untersuchungen zutage gefördert hatten: Sieben bis acht Stunden pro Nacht sind für die meisten Menschen gut. Wer weniger schläft, schnitt bei den diversen Test-Anordnungen im Durchschnitt schlechter ab. Wer mehr schlief allerdings auch.

Auch wenn nicht alles erforscht ist, so scheinen das Überschlafen und der Schlafmangel ähnliche unangenehme Konsequenzen zu haben. Das analytische Vermögen sowie unsere verbalen Fähigkeiten leiden, das Gehirn ächzt. Auch sollen die Risiken für Diabetes, Herzerkrankungen sowie für Kopf- und Rückenschmerzen steigen. Insofern macht es Sinn, sich Gedanken über die optimale eigene Schlafdauer zu machen.

Die Schlafdauer – ein individuelles Maß

Wie sieht sie denn jetzt aus – die optimale Schlafdauer? Wir haben bereits ausgeführt, dass es dazu Durchnittswerte gibt, 7-8 Stunden scheint die magische Zahl zu sein. Durchschnittswerte gibt es auch bei der Schuhgröße. Beim deutschen Mann beträgt sie 42. Nur – haben deshalb alle Männer die Schuhgröße 42? Ähnlich verhält es sich beim Schlaf. Auch wenn 7 – 8 Stunden für viele optimal zu sein scheinen, gibt es zahlreiche, gesunde Abweichungen davon.

So ist es normal, dass ältere Menschen nach 5 – 6 Stunden Schlaf ausgeruht sind. Kinder zwischen 6 und 13 Jahren hingegen ratzen schon einmal 9 – 11 Stunden. Teenager scheinen 8 – 10 zu brauchen. Die Schlafdauer hängt mithin schon einmal vom Alter ab, aber auch von den genetischen Voraussetzungen.

Genau der richtige Zeitpunkt, um uns gemeinsam die Frage zu stellen, wie wir die optimale Schlafdauer FÜR UNS eigentlich herausfinden.

Wie erkenne ich meine optimale Schlafdauer?

Natürlich ist unsere subjektive Schlafdauer von vielen Faktoren abhängig. Einige kommen “von außen” wie z.B. die Arbeitszeit oder soziale Verpflichtungen. Andere kommen von innen wie z.B. unsere Gene oder die sogenannte “innere Uhr”. Am besten ermittelt man die eigene optimale Schlafdauer, wenn äußere Einflüsse nicht wirksam sind. Dafür bietet sich der Urlaub an. Das heißt: Während dieser Zeit ins Bett gehen, wenn Du müde bist. Und einfach solange schlafen, bis Du Dich ausgeschlafen fühlst. Ohne Wecker und ohne dem Körper Belastungen zuzumuten, wie etwa übermäßiger Alkohol-, Nikotin- oder Kaffeegenuss kurz vor dem Schlafengehen. Wenn Du das einmal ein paar Tage gemacht hast, ergibt sich ein guter Anhaltspunkt für Deine optimale Schlafdauer.

Ob Du wirklich ausgeschlafen hast, merkst Du daran, dass Du Dich tagsüber fit und aufmerksamkeitsstark fühlst. Zu beachten ist auch, dass sich die verschiedenen Jahreszeiten auf den Schlaf-Wach-Rhythmus auswirken. Stichwort: Dunkle Jahreszeiten, Vitamin D-Mangel und früher einsetzende Produktion der Schlafhormone wie z.B. Melatonin. Es kann also gut sein, dass Du während der “dunklen” Monate etwas mehr Schlaf benötigst als in der Frühlings- und Sommerzeit.

Unter diesem Link kannst Du Dich noch ausführlicher über die Schlafdauer informieren.

Genug schlafen ist gut. Gut schlafen ist noch besser.

Nehmen wir an, dass Du Deine optimale Schlafdauer herausgefunden hast. Dann kommt es vor allem darauf an, dass auch Deine Schlafqualität stimmt. Deine nächtliche Ruhe sollte ungestört und erholsam ablaufen. Leichter gesagt als getan, denn wie soll man den eigenen Schlaf beurteilen, wenn man schläft?? Hier liefert der Tag wertvolle Tipps: Wenn Du Dich leistungsfähig und gesund fühlst, Dich gut konzentrieren kannst und ein gewisses Wohlbefinden verspürst, hat Dein Schlaf in der Regel eine gute Qualität. Sollte das über längere Zeit nicht der Fall sein, hast Du womöglich eine Schlafstörung. In diesem Fall empfiehlt es sich, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Mit Maßnahmen der sogenannten Schlafhygiene kannst Du selbst schon einiges dafür tun, dass sich Deine Schlafqualität verbessert.

FAQ

Der Schlafbedarf ist individuell unterschiedlich. Im Schnitt schlafen Erwachsene zwischen sieben und acht Stunden täglich. Wer Nachholbedarf hat, kann auch einmal 11 Stunden schlafen, wenn der Körper es verlangt.

Pauschal kann man diese Frage nicht beantworten, da jeder Mensch sein persönliches Schlafpensum hat. Gesunde Menschen wachen in der Regel auf, wenn sie genug geschlafen haben. Wer viel schläft und dennoch nicht fit ist, hat womöglich eine Schlafstörung.

Ob Du wirklich ausgeschlafen hast, merkst Du daran, dass Du Dich tagsüber fit und aufmerksamkeitsstark fühlst. Wenn Du sehr viel schläfst und tagsüber dennoch gerädert bist, solltest Du den Grund suchen und ggf. auch medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.

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