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Aktualisiert von Snooze Project am 24. August 2023
Veröffentlicht von Martin am 13. Januar 2022
⏰ Das Wichtigste in Kürze
- schläfst Du ab und zu mit offenen Augen, sollte das in der Regel kein Problem darstellen
- geschlossene Augen schützen beim Schlafen jedoch vor Fremdkörpern & Austrocknung
- Klagst Du über trockene, juckende Augen am Morgen, solltest Du einen Augenarzt kontaktieren
- Können Menschen ihre Augenlieder nicht vollständig schließen, sprechen Fachleute von Lagophthalmus
- Eine Behandlung mit Augentropfen, Salben, Schlafbrillen oder Operationen ist möglich
Gut zu wissen💡Besonders häufig schlafen Babys und Kleinkinder mit offenen Augen. Das legt sich in der Regel mit zunehmendem Alter.
Mit offenen Augen schlafen: Ursachen, Bedeutung & Behandlung
Kann man mit offenen Augen schlafen?
Kann man mit geschlossenen Augen lesen? Das wird schwierig. Ähnlich merkwürdig mutet die Frage an, ob man mit offenen Augen schlafen kann. Doch es gibt in der Tat Menschen, bei denen die Augen nicht restlos geschlossen sind, wenn sie schlafen. Sofern das daran liegt, dass die Augenlider nicht vollständig geschlossen werden können, spricht man von Lagophthalmus. Wir wollen in diesem Beitrag ein wenig hinein blinzeln in den Schlaf mit offenen Augen.
Warum schlafen wir mit geschlossenen Augen?
Um einschlafen zu können und die Augen zu schützen, schließen wir beim Schlafen die Augen. Blieben die Augen offen, würden sie austrocknen. Hinzu kommt, dass geschlossene Lider das Eindringen von Fremdkörpern in das Auge verhindern. Im wachen Zustand sorgt dafür der Lidschlussreflex. Im Schlaf allerdings funktioniert dieser Reflex nicht. Geschlossene Augen sind auch gut für die Produktion von Melatonin. Im Dunkeln ist gut munkeln, vor allem für das Schlafhormon Melatonin. Damit wir zur Ruhe kommen, ist es darüber hinaus wichtig, uns von äußeren Reizen abzukoppeln. Daher Augen zu und durch … in diesem Fall durch die Nacht.
Geöffnete Augen bei Kindern, Babys und beim REM-Schlaf
Wenn wir nun dennoch etwa bei Kindern und Babys oder in der REM-Schlafphase beobachten, dass sich die Augen beim Schlafen öffnen, ist das in der Regel medizinisch nicht bedenklich. In der REM-Phase, die nicht von ungefähr Rapid-Eye-Movement-Phase heißt, bewegen wir die Augen. Auch so, dass sie einmal einen kleinen Spalt geöffnet sein können. Kinder und Babys dösen gerne einmal vor sich hin. Dann sind die Augen leicht geöffnet. Das ist in den meisten Fällen ungefährlich. Mit zunehmendem Alter legt sich dieses Phänomen in der Regel.
Was ist aber, wenn wir mit offenen Augen schlafen, weil wir die Augenlider nicht vollständig schließen können? Wir kommen zum Lagophthalmus, denn so nennen Mediziner dieses Phänomen.
Was ist Lagophthalmus?
Fachleute sprechen von Lagophthalmus, wenn ein Mensch die Augenlider nicht vollständig schließen kann. Die Wortzusammensetzung “Lagos” (Hase) und „Ophthalmus“ (Auge) geht auf den Irrtum zurück, dass Hasen weder tagsüber noch nachts die Augen schließen. In der Regel sind beim Lagophthalmus die Augen während des Schlafens nicht weit aufgerissen, sondern nur einen kleinen Spalt geöffnet. Der Lagophthalmus kann auf eine Erkrankung oder Verletzung zurückzuführen sein.
Merken wir, wenn wir mit offenen Augen schlafen?
Natürlich können wir uns selbst nicht beobachten, wenn wir schlafen. Dann wären wir ja wach. Wir können aber die Schlafqualität interpretieren, wenn wir aufgewacht sind. Sind unsere Augen stark gerötet, gereizt und trocken, so könnte es sein, dass wir mit offenen Augen geschlafen haben. Wir sehen verschwommen, sind sehr lichtempfindlich und fühlen uns schlapp, müde und irgendwie unausgeschlafen – auch das können Hinweise sein.
Stellt sich dieses Gefühl regelmäßig ein, ist es ratsam, das professionell untersuchen zu lassen. Abklären kann man die Beschwerden z.B. in einer Augenarztpraxis. Die Augenlidhaut, die Beweglichkeit der Lider und die Lidstellung können dort relativ schnell untersucht werden. Schon wissen wir mehr.
Welche Ursachen hat das Schlafen mit offenen Augen?
Sofern wir beim Schlafen mit offenen Augen der Lagophthalmus vorliegt, besteht eine der Hauptursachen in der Verkürzung oder Lähmung des 7. Hirnnervs, des sog. Nervus facialis. Eine weitere Ursache kann eine Entzündung am Lidrand sein. Zu beobachten sind auch Fehlstellungen des Augenlids, verstopfte Talgdrüsen oder die sog. “Bell”-Lähmung als Gründe für den Lagophthalmus. Schon diese unvollständige Aufzählung der Ursachen für den Lagophthalmus zeigt an, dass es immer ratsam ist, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Du das Gefühl hast, mit offenen Augen zu schlafen.
Wie wird Lagophthalmus behandelt?
Wie gesagt, die Sache ist kompliziert, das ausführliche Gespräch mit einem erfahrenen Mediziner sollte also immer am Anfang stehen. Dabei geht es vor allem darum, die Ursachen abzuklären. Oft sind es Augensalben oder Augentropfen, die für eine erste Linderung sorgen. In diesem Zusammenhang sind auch Feuchtigkeitsbrillen zu nennen, die so ähnlich anzuwenden sind wie etwa Schlafmasken. Womöglich werden im Rahmen der professionellen Hilfe auch Luftbefeuchter empfohlen.
Sind die Ursachen für den Lagophthalmus schwerwiegender, kann auch eine Operation notwendig werden. Das aber stellt sich erst – wie gesagt – nach einer professionellen Abklärung durch einen Spezialisten heraus.
Fazit
Wer eine*n seiner Liebsten einmal dabei beobachtet, dass die Augen während des Schlafens geöffnet sind, muss nicht in Panik verfallen. Bei Babys und Kindern kommt das in der Regel immer einmal vor. Auch Erwachsene haben z.B. während der REM-Schlafphase die Augen gelegentlich leicht geöffnet oder in ausgeprägten Stressphasen, wenn der Schlaf sehr unruhig ist.
Wer allerdings nach dem Aufwachen regelmäßig bemerkt, dass die Augen im Übermaß gerötet sind, sich extrem trocken anfühlen und auffallend lichtempfindlich sind, sollte diese Symptome von einem erfahrenen Arzt abklären lassen. Auf die leichte Schulter sollte man es in diesem Fall nicht nehmen, also die Augen davor nicht verschließen.
FAQ
In der REM-Phase bewegen sich die Augen und sind dabei teilweise auch geöffnet. Es gibt auch Fälle, bei denen die Unfähigkeit vorliegt, die Augenlider zu schließen. Dann kann es sich um den sog. Lagophthalmus handeln, der professionell behandelt werden sollte.
Der Mensch durchläuft unterschiedliche Schlafphasen. Im REM-Schlaf kommt es zu ausgeprägten Augenbewegungen. Dabei können sich die Augenlider etwas öffnen. Es gibt auch Menschen, bei denen die Augenlider nicht vollständig schließen. Mediziner sprechen dann von Lagophthalmus.
Ja, das können sie. Warum das so ist, ist nicht wirklich klar. Babys verbringen viel Zeit im REM-, also Traumschlaf, der durch viele Augenbewegungen gekennzeichnet ist. Das bedeutet zunächst nicht, dass das Baby ein Schlafproblem hat.