Welche Schlafposition bei Rundrücken? (Witwenbuckel)

Rueckenschmerzen nach dem Aufstehen

Aktualisiert von Carina am 3. Januar 2024
Veröffentlicht von Petra am 6. Dezember 2023

⏰ Das Wichtigste in Kürze

  • Die Brustwirbelsäule ist von Natur aus nach hinten gewölbt
  • Eine übermäßige Krümmung zeigt sich als Rundrücken
  • Bewegungsmangel & Überlastung gelten heute als häufigste Ursachen
  • Ein leichter, funktionell bedingter Rundrücken lässt sich meist wieder aufrichten
  • Auch mit der richtigen Schlafposition wirkst Du dem Rundrücken entgegen

Was ist die beste Schlafposition bei einem Rundrücken?

Hast du jemals darüber nachgedacht, wie sehr Deine Schlafposition Deine Haltung beeinflusst − besonders dann, wenn Du mit einem Rundrücken zu kämpfen hast? Wie wir alle verbringst auch Du etwa ein Drittel Deines Lebens schlafend. Wie Du dabei liegst, kann die Entwicklung Deines Rückens im Laufe der Zeit erheblich beeinflussen.

In diesem Artikel schauen wir uns an, welche Schlafposition sich für Menschen mit Rundrücken am besten eignet. Unsere Ziele: Optimaler Schlafkomfort für Dich und langfristige Entspannung für Deine Wirbelsäule. Lass uns gemeinsam entdecken, wie Du aus Deiner nächtlichen Erholung ganz nebenbei auch noch das Optimum für Deine Rücken-Gesundheit rausholst!

Was ist ein Rundrücken?

Ein Rundrücken ist eine angeborene oder erworbene Fehlhaltung, bei der sich die Brustwirbelsäule stärker nach außen wölbt als üblich − nämlich in einem Winkel von 40 Grad oder mehr, festgestellt durch spezielle medizinische Tests. Diese Über-Krümmung (Hyperkyphose aus griech. hyper „über“ und kyphos „gekrümmt“) bewirkt, dass die Schultern nach vorne gezogen werden, und der obere Rücken eine stark nach hinten gekrümmte, runde Form annimmt.

Im Volksmund wird der Rundrücken als Buckel bezeichnet. Begriffe wie Witwen- oder Hexenbuckel hängen damit zusammen, dass früher hauptsächlich Frauen nach der Menopause (damals oft schon Witwen und teils als Hexen verschrien) diese Fehlhaltung durch hormonell bedingten Knochenschwund entwickelten. Unser „moderner“ Rundrücken aufgrund von Bewegungsmangel war damals eine absolute Seltenheit, weil die meisten Menschen körperliche Arbeit verrichteten.

Als Haupt-Ursachen für einen Rundrücken gelten heute:

  • Bewegungsmangel
  • gewohnheitsmäßige Fehlhaltungen
  • zu schwach trainierte Rückenmuskulatur
  • Übergewicht
  • langjähriges (schweres) Arbeiten in gebückter Haltung
  • Wirbeldegeneration durch Osteoporose (bei älteren Menschen)
  • andere orthopädische Erkrankungen (z. B. Morbus Scheuermann, Arthritis)
  • Unfall-Verletzungen
  • genetische Faktoren
  • psychische Belastung

Falls Du glaubst, dass sich bei Dir ein Rundrücken bildet, solltest Du Dich untersuchen lassen − denn zu Beginn kannst Du meist noch recht einfach etwas dagegen unternehmen. Im Laufe der Jahre kann ein Rundrücken zu Schmerzen, eingeschränkter Beweglichkeit, Taubheitsgefühlen, Lähmungen und Schlafstörungen führen. Die Einengung der Organe äußert sich oft in Verdauungs-, Herz-Kreislauf- & Atemproblemen. Insgesamt nimmt die Lebensqualität häufig spürbar ab.

Behandelt wird ein Rundrücken überwiegend durch eine Stärkung der Rückenmuskulatur, die Dehnung verklebter Bindegewebsstrukturen (Faszien) und Haltungskorrekturen in verschiedenen Alltagssituationen. Nur in sehr schweren Fällen mit starken Schmerzen oder Wirbeldeformationen kann eine Operation erforderlich werden. Das bedeutet: Gegen einen beginnenden, funktional bedingten Rundrücken aufgrund von Bewegungsmangel kannst Du selbst am allermeisten tun!

Wie sollte man mit einem Rundrücken schlafen?

Ein dauerhaft aktiver Lebensstil ist der „beste Feind“ des Rundrückens: Durch ausreichend Bewegung gleichst Du das viele Sitzen aus und wirst mit der Zeit Deine aufrechte Haltung zurückgewinnen − neben vielen weiteren positiven Effekten. Es gibt aber auch Optionen, um Deine Haltung auf passive Weise zu verbessern. Ein Ort, der dazu viele Chancen bietet, ist Dein Schlafzimmer: Hier können oft schon kleine Veränderungen eine Menge gegen Rundrücken-Probleme ausrichten.

Richtig liegen & schlafen bei Rundrücken: 7 wertvolle Tipps

  1. Haltung: Liege so gerade wie möglich. Vermeide es, Dich zu verdrehen oder zusammenzurollen.
  2. Gymnastik als Nachtroutine: Allabendliche sanfte Dehn-Übungen lockern eine verspannte Rückenmuskulatur und verklebte Faszien.
  3. Bequeme Betthöhe: Dein Bett sollte weder zu hoch (Boxspring) noch zu niedrig (Futon) sein, um Dir das Aufstehen zu erleichtern.
  4. Ergonomische Wohn- & Schlafumgebung: Gestalte Details in Deinem Zuhause so, dass sie eine gerade Körperhaltung bei Hausarbeit, Sitzen & Liegen fördern.
  5. Flaches Kissen: Ein (Nacken-)Kissen stützt Hals und Kopf in ihrer naturgegebenen Position und hält Deine Wirbelsäule dadurch gerade.
  6. Matratzenauswahl: Eine mittelfeste, punktelastische Matratze stützt Deinen ruhenden Körper sicher ab und entlastet ihn.
  7. Fachärztlicher Rat: Frage gezielt nach, ob Deine Schlafposition und -gewohnheiten Deiner persönlichen Körpersituation angemessen sind.

Mal ehrlich: Die beste Schlafposition nützt nichts, wenn Du zwar schön gerade liegst, so aber nicht einschlafen kannst. Höre daher auf Deinen eigenen Körper. Wenn eine Deiner Maßnahmen nicht funktioniert − und Du Dich zum Beispiel immer wieder in einer ungünstigen Schlafstellung ertappst − probiere zunächst andere Anti-Rundrücken-Tipps aus, die sich besser in Deinen Alltag einbauen lassen. Mit raschen Erfolgserlebnissen wird es Dir leichter fallen, dranzubleiben.

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Hilft die richtige Schlafposition gegen einen Rundrücken?

Die richtige Schlafposition kann definitiv zur Besserung eines Rundrückens beitragen. Sie ist schon deshalb wichtig, weil Du täglich viele Stunden im Bett verbringst: Genau wie beim Sitzen am Schreibtisch kommt es eben auch im Liegen auf die optimale Haltung an. Wenn Du auf Deine Schlafstellung achtest und dabei Kopf, Nacken und Beine gut stützt, kann dies ein Meilenstein auf Deinem Weg zur geraderen Brustwirbelsäule sein.

Auch wenn bestimmte Körperstellungen Deine Haltung verbessern und Muskelungleichgewichte verringern können, solltest Du Dir eines bewusst machen: Selbst die perfekte Schlafposition genügt nicht allein, um einen Rundrücken komplett zu korrigieren. Um zusätzliche Maßnahmen wie Muskeltraining, Haltungsverbesserung im (Arbeits-)Alltag, Physiotherapie und ggf. auch weitere medizinische Unterstützung kommen die meisten Betroffenen nicht herum.

Jeder Mensch ist anders. Lass Dich zum Thema Schlafposition bei Rundrücken daher stets auch individuell in Deiner orthopädischen Praxis beraten.

Die beste Schlafposition gegen Rundrücken

Die Möglichkeit, Deinen Rundrücken sprichwörtlich im Schlaf zu bekämpfen, solltest Du Dir keinesfalls entgehen lassen: Sie ist nämlich mega-einfach umsetzbar! Mediziner*innen raten vor allem zur Rückenlage, wobei Du Deinen Kopf mit einem flachen Kissen stützen solltest. Ein kleines Zusatzkissen unter den Knien hält Deine Beine auch bei völliger Entspannung ganz leicht angewinkelt − das entlastet Deine Lendenwirbelsäule.

Wenn Du nicht gleich auf Anhieb in Rückenlage schlafen kannst, versuch‘ es ganz locker weiter: Es kann mehrere Monate dauern, bis sich Dein Körper an eine neue Schlafposition gewöhnt. Sowieso kannst Du zwischendurch mit der Seitenlage abwechseln − und das kleine Kissen dabei zwischen die Knie stopfen, um Deine Wirbelsäule zu stabilisieren. Da die Seitenlage unserer Sitzposition ähnelt, sollte sie auf lange Sicht aber nur Deine zweite Wahl sein.

So trainierst Du die ideale Schlafposition bei Rundrücken:

  1. Leg‘ Dich zum Einschlafen mit ausgestreckten Beinen auf den Rücken − wenn Du es hinbekommst, ruhig auch mal ohne Kopfkissen.
  2. Dreh‘ Dich zurück auf den Rücken, sobald Du im Halbschlaf bemerkst, dass Du anders liegst.

Unser Spezial-Tipp gegen Rundrücken: Abends vorm Einschlafen einige Minuten in Bauchlage zu schmökern, sorgt ebenfalls für willkommenen Ausgleich! Stützt Du Dich dazu auf den Unterarmen auf, dehnst Du auf sanfte Weise Deine geplagte Brustwirbelsäule mitsamt Muskulatur und Faszien. Länger auf dem Bauch schlafen solltest Du aber keinesfalls: Diese Schlafposition kann innere Organe und Bewegungsapparat extrem belasten.

FAQ

Fachleute empfehlen bei Rundrücken vor allem die Rückenlage − als Abwechslung bietet sich auch die Seitenlage an. Dagegen gilt die Bauchlage speziell bei Rundrücken, aber auch generell als ungesund, da sie Wirbelsäule und innere Organe strapaziert.

Ein funktionell bedingter leichter Rundrücken lässt sich durch regelmäßige Physiotherapie, gezielte Dehn- und Kraftübungen sowie bewusste Haltungskorrekturen wieder aufrichten.

Da jedes Krankheitsbild individuell unterschiedlich ist, lässt sich das nicht pauschal beantworten. Wer mindestens zweimal pro Woche trainiert, darf aber schon nach etwa sechs Wochen erste kleine Erfolge erwarten.

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