Aluminium

Aluminium

Aktualisiert von Anne am 15. April 2025
Veröffentlicht von Anne am 15. April 2025

Zusammenfassung

  • Aluminium ist ein besonders leichtes Metall mit silbernem Glanz
  • Es hält dem Alltag gut stand, lässt sich leicht formen und vielseitig einsetzen
  • Ob in Dosen, Bauteilen oder Flugzeugen – Aluminium begegnet dir fast überall

Die Geschichte des Aluminiums

Obwohl Aluminium in der Erdkruste reichlich vorhanden ist, entdeckten Menschen es erst spät als reines Metall. Im Jahr 1825 gelang dem dänischen Chemiker Hans Christian Ørsted die Gewinnung kleiner Mengen durch ein chemisches Verfahren.

Da die Herstellung teuer und kompliziert war, galt Aluminium im 19. Jahrhundert als exotisch und kostbar – sogar Napoleon III. ließ sich daraus Tafelsilber anfertigen, während einfache Gäste noch mit Goldbesteck aßen.

Den entscheidenden Fortschritt brachten zwei neue Verfahren: das Bayer-Verfahren (1887) zur Herstellung von Aluminiumoxid aus Bauxit und die Elektrolysemethode von Hall und Héroult (1886), mit der sich Aluminium elektrisch aus der Schmelze abspalten ließ.

Mit diesen Technologien wurde die Produktion wirtschaftlich. Aluminium entwickelte sich vom Luxusgut zum technischen Werkstoff – und ist heute aus Industrie, Bau, Verkehr und Alltag nicht mehr wegzudenken.

Welche Eigenschaften hat Aluminium?

Aluminium ist ein chemisches Element mit dem Symbol Al und gehört zur Gruppe der Leichtmetalle. Es zeichnet sich durch ein geringes Gewicht und vielseitige Einsatzmöglichkeiten aus.

Im Vergleich zu vielen anderen Metallen wie Stahl oder Kupfer ist Aluminium deutlich leichter, bleibt dabei aber stabil und korrosionsbeständig. Die Oberfläche wirkt silberweiß bis mattgrau und zeigt je nach Verarbeitung einen metallischen Glanz. Das Material lässt sich gut gießen, walzen, biegen oder fräsen – ideale Voraussetzungen für die industrielle Weiterverarbeitung.

Tipp

Wenn du Aluminium im Außenbereich einsetzt, achte auf eine eloxierte oder pulverbeschichtete Oberfläche. Diese schützt das Metall zusätzlich vor Witterungseinflüssen, verhindert Verfärbungen und verlängert die Lebensdauer – besonders bei Fensterrahmen, Fassaden oder Gartenmöbeln.

Woher kommt Aluminium?

In der Natur findest du Aluminium nicht in reiner Form. Es steckt in Bauxit, einem rotbraunen Erz, das große Mengen Aluminiumoxid enthält – der wichtigste Rohstoff für die Aluminiumgewinnung.

Die größten Fördermengen stammen aus Australien, das als weltweit führender Produzent gilt. Guinea verfügt über umfangreiche Vorräte und spielt vor allem für den europäischen Markt eine zentrale Rolle. Auch Brasilien, China und Indien zählen zu den bedeutenden Exportländern.

Viele dieser Lagerstätten liegen in tropischen Regionen. Der Abbau geht dort häufig mit ökologischen Belastungen einher – etwa durch Entwaldung, Bodenerosion oder Eingriffe in sensible Ökosysteme. Auch der Energiebedarf der Weiterverarbeitung stellt einen Kritikpunkt im Klima- und Umweltschutz dar.

Wie entsteht Aluminium?

Herstellung und Verfahren

Die Gewinnung von Aluminium aus Bauxit erfordert mehrere Verarbeitungsschritte. Zwei Verfahren bilden dabei die Grundlage für die industrielle Herstellung:

  1. Bayer-Verfahren
    Betriebe zerkleinern das Bauxit und lösen es in Natronlauge. Dabei entsteht Aluminiumoxid, auch bekannt als Tonerde.
  2. Elektrolyse (Hall-Héroult-Verfahren)
    Bei hoher Temperatur und unter Einsatz großer Strommengen spalten Anlagen das Aluminiumoxid in flüssiges Aluminium und Sauerstoff.

Da dieser Prozess sehr viel Energie verbraucht, gewinnt Recycling zunehmend an Bedeutung. Wiederverwertetes Aluminium lässt sich mit nur etwa 5 % des ursprünglichen Energieaufwands einschmelzen und das fast ohne Qualitätsverlust.

Vorteile (Liste)

Vorteile

  • Leichtgewichtig: Aluminium zählt zu den leichtesten Metallen. Das spart Gewicht in Fahrzeugen, Flugzeugen und tragbaren Geräten.
  • Witterungsbeständig: Die natürliche Oxidschicht schützt zuverlässig vor Korrosion. Deshalb befindet sich Aluminium oft in Fassaden, Fensterrahmen oder Gartenmöbel.
  • Gut verformbar: Ob walzen, biegen, gießen oder fräsen – Aluminium lässt sich vielseitig bearbeiten.
  • Leitet Wärme und Strom: Das Metall eignet sich hervorragend für Anwendungen in der Elektrotechnik oder bei Kühl- und Heizelementen.
  • Pflegearm: Die Oberfläche bleibt lange ansehnlich und erfordert kaum Aufwand in der Reinigung.

Nachteile (Liste)

Nachteile

  • Geringere Festigkeit: Reines Aluminium ist weicher als viele andere Metalle und kann schneller verformen oder zerkratzen.
  • Höherer Energiebedarf: Die Herstellung aus Bauxit benötigt viel Energie und belastet Umwelt und Klima.
  • Empfindlich gegen Säuren und Laugen: Starke Chemikalien greifen Aluminium an, wenn die Schutzschicht beschädigt ist.
  • Wärmeausdehnung: Aluminium dehnt sich bei Hitze stärker aus als Stahl, was bei Konstruktionen zu Spannungen führen kann.
  • Elektrochemische Reaktion: Wenn Aluminium mit anderen Metallen zusammentrifft, kann es zur Kontaktkorrosion kommen – besonders bei feuchter Umgebung.

FAQ

Was löst Aluminium auf?

Starke Säuren und Laugen greifen Aluminium an, wenn die schützende Oxidschicht fehlt. Salzsäure, Natronlauge oder auch Fluorverbindungen lösen das Metall bei direktem Kontakt.

Aluminium reagiert in der Regel nicht mit Wasser, da eine dünne Oxidschicht die Oberfläche schützt. Diese Schicht verhindert, dass Wasser mit dem Metall in Kontakt kommt.

Das hängt von der Legierung, Form und Dicke ab. Reines Aluminium besitzt eine Zugfestigkeit von etwa 60–95 N/mm² und eignet sich daher nicht für hohe mechanische Belastungen. Ein Aluminiumträger mit einem Querschnitt von 10 × 10 mm aus einer starken Legierung kann unter idealen Bedingungen eine Zugkraft von über 5.000 N (rund 500 kg) aushalten – ohne Bruch.

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