Inhaltsverzeichnis
Aktualisiert von Marco am 12. September 2024
Veröffentlicht von Carina am 11. Juni 2020
⏰ Das Wichtigste in Kürze
- Die Punktelastizität einer Matratze bezieht sich darauf, wie gut sie auf punktuelle Druckbelastung reagiert
- die Flächenelastizität beschreibt, wie gleichmäßig die Matratze auf eine größere Fläche reagiert
- Die ideale Matratze sollte eine ausgewogene Mischung aus Punktelastizität und Flächenelastizität bieten
Einleitung
Beim Kauf einer neuen Matratze begegnen Dir viele ungewohnte Fachausdrücke. In Prospekten oder bei Online-Matratzenhändlern hast Du vermutlich schon einmal die Begriffe Punktelastizität und Flächenelastizität gelesen, denn sie sind entscheidend für das Liegegefühl jeder Matratze. Doch was bedeutet punktelastisch, was flächenelastisch − und was genau ist der Unterschied zwischen diesen beiden Matratzengruppen?
Geschichtlicher Hintergrund
Dass uns heutzutage überhaupt 2 Arten elastischer Matratzen zur Verfügung stehen, ist das Ergebnis einer jahrtausendelangen Entwicklung. Vor einigen Jahren stießen Archäologen in einer südafrikanischen Höhle auf Überreste vorzeitlicher Ur-Matratzen. Die nahe des Orts Sibudu entdeckten Schlafmatten aus geflochtenen Pflanzenfasern sollen rund 77.000 Jahre alt sein. Diese ersten Matratzen-Vorläufer waren aber noch nicht elastisch, sondern schützten die Schlafenden hauptsächlich vor Staub und Insekten.
Historische Matratzen
Sofern man bei den historischen Vorläufern heutiger Matratzen überhaupt von Elastizität reden kann, waren die ersten nachgiebigen Varianten eher flächenelastisch: Sprungfedern und Schaumstoff gab es noch nicht, und so benutzte man vornehmlich Strohsäcke oder mit Lumpen ausgestopfte Stoffhüllen. Sie gaben teils zwar unter dem Gewicht unserer Vorfahren nach, dann aber meist sehr großflächig. Darauf zu schlafen war immerhin bequemer, als die Nächte auf dem harten Boden zu verbringen – doch vom nachgiebigen und zugleich stützenden Liegekomfort, wie wir ihn von den punktelastischen Matratzen der Jetztzeit kennen, waren die damaligen Schlafunterlagen noch weit entfernt.
Entwicklungssprung durch Industrialisierung
Matratzen von heute sind aufgrund moderner Materialien deutlich elastischer: Bahnbrechend waren sowohl die Erfindung der ersten Federkernmatratzen als auch die Entwicklung moderner Schaumstoffe, die erst im Rahmen der Industrialisierung ab dem 19. Jahrhundert möglich wurden.
Die preisgünstige Massenfabrikation machte das teure Luxusgut Matratze endlich zur erschwinglichen Annehmlichkeit für ganz normale Bürger. In der Schaumstoffproduktion ermöglichten verfeinerte Rezepturen nach und nach eine immer gezieltere Steuerung der chemischen Reaktionen während des Herstellungsprozesses, sodass die Fertigung einer Vielzahl von Matratzen-Materialien mit unterschiedlichen Eigenschaften in den Bereich des Machbaren rückte.
Moderne Matratzen
Vor allem Schaumstoffe werden seither ständig weiterentwickelt und verbessert. Qualitativ hochwertige, punktelastische Schaum-Matratzen haben mittlerweile eine hohe Formstabilität: Sie kehren selbst nach häufiger Nutzung immer wieder in ihre Ausgangsform zurück und liegen sich auch nach vielen Jahre kaum platt. Erst, wenn sich irgendwann störende Kuhlen bemerkbar machen, müssen sie wegen der schwindenden Elastizität erneuert werden – doch häufig werden betagte Matratzen bereits aus Hygienegründen ausrangiert, lange bevor sich solche Mängel überhaupt bemerkbar machen können.
Den größten Marktanteil erreichen derzeit Kaltschaum-Matratzen mit hoher Punktelastizität, da sie sich für die meisten Menschen am besten eignen und großen Liegekomfort zu erschwinglichen Preisen ermöglichen. Eine innovative Neuentwicklung sind sogenannte One-fits-All-Matratzen, deren Liegegefühl sich für die meisten Menschen eignen soll. Die meisten von ihnen sind punktelastisch, manche vereinen aber auch punktelastische und eher flächenelastische Materialien in derselben Matratze.
Tipp: Die ausführliche Geschichte der Matratzen und Betten kannst Du in unserem unterhaltsamen Artikel Wer hat die Matratze erfunden? nachlesen.
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Punktelastizität
Moderne Matratzen und Lattenroste können sehr unterschiedlich auf Dein Körpergewicht reagieren. Bei Matratzen lässt sich das durch einen einfachen Test überprüfen: Drückst Du mit einem Finger fest auf die Matratzenoberfläche, gibt eine punktelastische Matratze genau dort nach, wo Du Druck ausübst. Wenn Du auf einer Matratze mit hoher Punktelastizität liegst, sinken schwere Körperpartien wie Schultern und Beckenbereich angenehm ein und werden spürbar entlastet, während Deine leichteren Körperbereiche die optimale Unterstützung bekommen.
Definition: Was bedeutet Punktelastizität?
Eine hohe Punktelastizität bewirkt bei Matratzen und Lattenrosten bzw. Tellerrosten, dass die Liegefläche präzise und punktuell an jenen Stellen nachgibt, an denen der Körper aufliegt. Schwere Körperpartien können dadurch ungehindert einsinken, während leichtere Bereiche unterstützt werden. Der Körper sinkt an jedem Punkt unterschiedlich tief ein, wodurch der vom Körpergewicht erzeugte Druck gleichmäßig auf die gesamte Liegefläche verteilt wird.
Funktionsweise von punktelastischen Matratzen
Ob eine Matratze punktelastisch oder flächenelastisch ist, hängt von ihren Materialien und ihrem Aufbau ab. Latexmatratzen, viele Taschenfederkernmatratzen, aber auch die meisten Kaltschaummatratzen – dazu gehören ebenso Matratzen aus Viscoschaum (Memory-Schaum) und Gelschaum – gelten als punktelastisch. Im Gegensatz zu flächenelastischen Matratzen werden aufliegende Körperregionen beim Liegen auf punktelastischen Matratzen nicht gestaucht, sondern spürbar entlastet.
Matratzen mit hoher Punktelastizität bieten eine perfekte Körperanpassung. Dass auch leichtere Körperbereiche wie Taille oder Beine sanft und konturgenau abgestützt werden, sorgt bei den meisten Schlaftypen für ein sehr angenehmes, manchmal als „schwebend“ beschriebenes Liegegefühl. Auch die natürliche Doppel-S-Form der Wirbelsäule bleibt durch die vom Aufliegedruck abhängende Lagerung und zuverlässige Stützfunktion punktelastischer Matratzentypen (allen voran Kaltschaum und Latex) während des Schlafens optimal erhalten.
Gute punktelastische Matratzen sind bereits im mittleren Preissegment erhältlich. Dabei handelt es sich meist um Kaltschaum-Matratzen, die tendenziell günstiger sind als Latexmatratzen, Viscoschaum-Matratzen oder Gelschaum-Matratzen, bei fachmännischer Abstimmung der verwendeten Materialien jedoch ähnlich viel Komfort und eine lange Lebensdauer bieten. Im alltäglichen Gebrauch erweisen sich punktelastische Kaltschaum-Matratzen als sehr pflegeleicht, da sie materialbedingt besonders atmungsaktiv sind. Zudem eignen sie sich für Allergiker und gelten als besonders hygienisch.
Für wen eignen sich punktelastische Matratzen?
Punktelastische Matratzen reagieren punktuell auf Druck. In der Praxis bedeutet das, dass sie sich genau dort verformen, wo Dein Körpergewicht Kraft auf die Liegefläche ausübt. Punktelastische Matratzen sind besonders vielseitig, da sie je nach Ausstattung zu fast allen Schlaftypen passen. Die Absatzzahlen der Matratzenindustrie belegen es seit Jahrzehnten: Die Mehrzahl aller SchläferInnen liegt auf einer hochwertigen punktelastischen Matratze offenbar am bequemsten.
Besonders Seitenschläfer fühlen sich auf einer punktelastischen Matratze am wohlsten, denn Schulter und Hüftbereich können auf ihr tief genug einsinken, um nicht seitlich wegzukippen. So viel verlässliche Unterstützung sorgt selbst in Seitenlage für bequemen Liegekomfort und erholsamen Schlaf.
Auch wenn Du Dich eher zum Typ Rückenschläfer zählst, hat eine punktelastische Matratze große Vorteile für Dich: Weil die leichteren Bereiche Deines Körpers weiterhin sicher stabilisiert bleiben, auch wenn Schultern und Po tiefer in die Liegefläche sinken, bleibt die natürliche Form Deiner Wirbelsäule auf einer Matratze mit hoher Punktelastizität erhalten. In dieser entspannten Position wird Deine Muskulatur beim Schlafen optimal entlastet.
Menschen mit bereits vorhandenen Nacken-, Schulter- oder Rückenproblemen wird häufig geraten, es mit einer besonders punktelastischen Matratze zu versuchen, um die schmerzhaft verspannten Muskelpartien effektiv zu entlasten. Generell profitieren auch Personen mit einer sogenannten Sanduhr-Silhouette besonders stark von den positiven Eigenschaften punktelastischer Matratzen: Bei Ihnen kann sich eine an jedem Punkt der Liegefläche hochelastische Matratze viel präziser stützend an die kurvige Figur anpassen, als es bei flächenelastischen Matratzentypen der Fall wäre.
Moderne Kaltschaummatratzen wie die punktelastischen Matratzen von Snooze Project verfügen über einen intelligenten Aufbau aus gezielt kombinierten Materialien – und passen durch ihre nochmals verbesserten Stützeigenschaften zu sämtlichen Schlaftypen. Wechselschläfer freuen sich darüber wahrscheinlich am meisten: Sie müssen sich nun endlich nicht mehr für eine Position entscheiden, um richtig gut zu schlafen. Bauchschläfer erfahren durch die stützende Basisschicht der Snooze Project Matratze mehr Stabilität und Halt als bei gewöhnlichen punktelastischen Matratzen: Auch sie müssen nun nicht länger auf eine flächenelastische Matratze zurückgreifen, sondern dürfen das angenehme Liegegefühl einer punktelastischen Kaltschaummatratze genießen.
Tipp: Um sicherzugehen, dass Du auch wirklich eine punktelastische Matratze erwirbst, solltest Du Dich kurz mit dem Thema Raumgewicht (RG-Wert)befassen. Je höher das Raumgewicht einer Matratze, desto höher ist meist auch ihre Punktelastizität.
Exkurs: Punktelastische Lattenroste
Nicht nur Matratzen, sondern auch Lattenroste können sich durch eine besonders hohe Punktelastizität auszeichnen. Vor allem die erst seit einigen Jahren im Handel erhältlichen Tellerroste, Tellerrahmen oder Modulrahmen sollen eine noch individuellere Anpassung an die Körperformen ermöglichen. Diese punktelastischen Tellerlattenrostebestehen aus Lattenrosten, auf deren Querleisten kleine, tellerartige Kunststoff- oder Holzquadrate in Reihen angebracht werden.
Da jeder der kleinen Teller (die je nach Hersteller auch Kontaktpads oder Flügelfedern heißen) drehpunktgelagert und somit in allen Richtungen beweglich ist, kann jede Stelle eines solchen Tellerrosts punktgenau nachgeben. Dank der Möglichkeit einer stärkeren Absenkung der Becken- und Schulterpartie sollen Tellerlattenroste besonders Seitenschläfern mehr Liegekomfort bieten als herkömmliche Lattenroste.
Auch preisgünstigere verstellbare Lattenroste verhalten sich zumindest in Versionen mit vielen schmalen Leisten annähernd punktelastisch, da Du bei ihnen die Elastizität der einzelnen Querstreben individuell anpassen kannst. Ein wissenschaftlicher Nachweis für positive Effekte von Tellerrosten oder anderen punktelastischen Lattenrosten auf die Schlafqualität existiert bislang jedoch nicht.
Untersuchungen der Stiftung Warentest deuten darauf hin, dass die Wirksamkeit aufwendiger Lattenroste überschätzt wird, und die Liegeeigenschaften der Matratze selbst einen deutlich größeren Anteil am Schlafkomfort haben als der Lattenrost. Mit einer mehr als 13 Zentimeter dicken, punktelastischen Matratze aus hochwertigen Materialien ist ein punktelastischer Luxus-Lattenrost demnach in den meisten Fällen nicht notwendig.
Flächenelastizität
Flächenelastische Matratzen reagieren beim Drucktest ganz anders als ihre punktelastischen Pendants: Drückst Du mit einem Finger fest auf die Matratzenoberfläche, gibt eine flächenlastische Matratze nicht punktuell, sondern im Gegenteil sehr großflächig nach. Es sinkt also nicht nur die belastete Stelle, sondern auch deren weitere Umgebung ein. Dieser sogenannte Hängematten-Effekt kann eine falsche Körperhaltung hervorrufen. Dennoch gibt es einige wenige Personengruppen, die von einer Matratze mit ausgeprägter Flächenelastizität profitieren können.
Definition: Was ist Flächenelastizität?
Der Begriff Flächenelastizität (Gegensatz: Punktelastizität) beschreibt bestimmte Liegeeigenschaften von Matratzen oder Lattenrosten. Eine flächenelastische Matratze gibt nicht nur an den Stellen nach, auf denen der Körper direkt aufliegt und durch sein Gewicht Druck ausübt, sondern auch in den weiter umgebenden Bereichen, also großflächig. Leichtere Körperregionen wie der Rücken erfahren deshalb nur wenig Stützung und neigen zum Durchhängen („Hängematten-Effekt“).
Funktionsweise von flächenelastischen Matratzen
Matratzen mit hoher Flächenelastizität sind inzwischen recht selten geworden. Das Paradebeispiel für flächenelastische Matratzen ist die einfachste Variante der Federkernmatratzen: Die Bonellfederkern-Matratze. Weil in ihrem Federkern sämtliche Federn flächig miteinander verdrahtet sind und nur eine geringe Rückstellkraft aufweisen, reagiert die Bonellfederkern-Matratze extrem flächenelastisch. Ihr Liegegefühl erinnert entfernt an ein Trampolin: Drehst Du Dich auf einer Matratze mit Bonellfederkern im Schlaf um, schwingt die Liegefläche stets leicht nach.
Je nach Zusammenstellung der Komponenten verhalten sich auch Boxspring-Betten eher flächenelastisch. Der namensgebende Unterbau dieser beliebten Bettform, der als Boxspring, Federrahmen oder Box bezeichnet wird, besteht aus einer Federkern-Schicht in einem Holzrahmen. Ein Boxspring reagiert flächenelastisch und ist für das typische, leicht federnde Boxspringbett-Liegegefühl verantwortlich. Als Auflage kommen zum Ausgleich Tonnentaschen-Federkernmatratzen oder hochwertige Kaltschaummatratzen mit hoher Punktelastizität infrage − doch bei Boxspringbetten im unteren Preissegment werden oft nur einfache, flächenelastische Federkernmatratzen eingesetzt, die sich langfristig nur für die wenigsten Schlaftypen eignen.
Im Naturmatratzen-Bereich werden gelegentlich flächenelastische Schichten aus Naturfasern wie Kokos oder Hanf in einen punktelastischen Matratzenkern integriert. Diese sollen hauptsächlich bewirken, dass BauchschläferInnen weniger tief in die Matratze einsinken. Dabei fühlt sich die Oberfläche der Matratze meist weiterhin weich und punktuell nachgiebig an, während die integrierte flächenelastische Schicht für mehr Stützung sorgt. Die bessere Belüftung der wenig atmungsaktiven Schaumstoffe aus Naturlatex ist ein weiterer positiver Nebeneffekt solcher unnachgiebigen, aber luftdurchlässigen Naturfaser-Schichten in Ökomatratzen.
Für wen eignen sich flächenelastische Matratzen?
Matratzen mit hoher Flächenelastizität haben einen wesentlichen Vorteil, den manche Menschen sehr schätzen: Da sie nicht punktuell nachgeben, bieten sie unruhigen, während der Nacht sehr aktiven Schläfern besonders viel Bewegungsfreiheit und erleichtern das Umdrehen. Der größte Nachteil einer flächenelastischen Matratze liegt darin, dass die naturgegebene Doppel-S-Krümmung der Wirbelsäule keine Berücksichtigung findet.
Ein Beispiel: Der Hängematteneffekt bewirkt, dass in Seitenlage Deine Hüfte tief einsinkt, Deine höher gelegene Taille jedoch wegen der komplett abgesenkten Liegefläche nicht wirksam abgestützt wird. Dadurch sackt Deine Wirbelsäule nach unten durch, Ihre typische Form verschiebt sich, und Dein Rücken befindet sich in einer körperlich anstrengenden, ergonomisch ungünstigen Stellung. Im schlimmsten Fall können hieraus Schlafstörungen und Rückenbeschwerden resultieren.
Renommierte Schlafexperten sind sich einig: Für die meisten SchläferInnen eignen sich punktelastische Matratzen deutlich besser als flächenelastische Matratzen. Vor allem für Menschen, die unter Schmerzen und Muskelverspannungen an der Halswirbelsäule oder Lendenwirbelsäule leiden, ist eine flächenelastische Matratze denkbar ungeeignet. Doch obwohl sie sich den Körperkonturen nur schlecht anpassen und deshalb heute nur noch selten im Handel angeboten werden, haben flächenelastische Matratzen für die folgenden vier Personengruppen durchaus ihre Berechtigung:
- Babys, die wegen des Erstickungsrisikos nicht zu tief in die Matratze einsinken dürfen
- Kinder und Teenager, deren Muskulatur und Knochenbau noch nicht vollständig ausgebildet sind
- BauchschläferInnen ohne bekannte orthopädische Beschwerden
- Durchtrainierte Sportler, deren ausgeprägte Muskulatur keiner nächtlichen Stützung bedarf
Für Babys haben sich feste, flächenelastische Matratzen als gut geeignete Schlafunterlage erwiesen. Der Grund dafür ist die Erkenntnis, dass der in seinen Ursachen noch immer nicht vollständig erforschte plötzliche Kindstod seltener auftritt, wenn das Gesicht des Kleinkinds nicht in die Liegefläche einsinken kann. Neben flächenelastischen Babymatratzen erfüllen auch härtere Matratzen mit hoher Punktelastizität diese Anforderung. In jedem Fall sollte die Matratze mittelhart bis hart sowie atmungsaktiv sein, um eine freie Luftzirkulation zu ermöglichen. Auf diese Weise wird effektiv verhindert, dass ein Baby seine eigene, verbrauchte Atemluft immer wieder erneut einatmet.
Bei Kindern und Jugendlichen im Wachstum verändert sich die Körperform noch laufend. Deshalb und wegen ihres geringeren Körpergewichts sind Heranwachsende nicht auf die punktgenaue Anpassungsfähigkeit einer Matratze angewiesen. Bis ein Kind ausgewachsen ist, reicht daher eine (meist auch in der Anschaffung bedeutend günstigere) flächenelastische Matratze vollkommen aus. Eine gängige Faustregel besagt, dass erst ab einer Körpergröße von 1,50 Meter oder ab einem Alter von 15 Jahren allmählich über eine anpassungsfähigere, punktelastische Matratze nachgedacht werden sollte.
Auch unter den Erwachsenen gibt es eine bestimmte Gruppe, die von flächenelastischen Matratzen profitieren kann: Bauchschläfer sinken auf vielen punktelastischen Matratzen zu tief ein – besonders dann, wenn es sich um ein sehr nachgiebiges Modell mit geringem Härtegrad und insgesamt schwacher Stützfunktion handelt. Damit die Wirbelsäule beim Schlafen nicht unbequem durchhängt, wird Bauchschläfern bis heute häufig zu einer flächenelastischen Matratze geraten.
Tipp: Als BauchschläferIn solltest Du zum Vergleich eine moderne Kaltschaum-Matratze mit hohem RG-Wert (Raumgewicht) und hoher Rückstellkraft ausprobieren − zum Beispiel die punktelastische Matratze von Snooze Project. Dank ihrer stabilen Basisschicht stützt sie die unterschiedlichen Körperpartien auch bei Bauchlage ergonomisch günstig ab, lässt sie aber trotzdem bequem einsinken. Dadurch fühlt sie sich für viele Bauchschläfer angenehmer an als herkömmliche, flächenelastische Bauchschläfer-Matratzen.
Für eine weitere Gruppe unter den Erwachsenen ist es nahezu egal, auf welcher Matratze sie schlafen. Die Rede ist von SchläferInnen mit einer ausgeprägten, sehr stark trainierten Muskulatur, welche während der Nacht naturgemäß weniger Stützung von außen benötigt. Ambitionierte SportlerInnen liegen daher oft auch auf preisgünstigen flächenelastischen Matratzen komfortabel. Verallgemeinern lässt sich diese Tendenz aber nicht: Ob sie auf Dich zutrifft, solltest Du am besten selbst im Rahmen von Probeschlaf-Optionen zuhause testen. Auf diese Weise kannst Du punkt- und flächenelastische Matratzen direkt miteinander vergleichen.
Flächenelastische Lattenroste
Lattenroste dienen als Auflagefläche für die Matratze und tragen zur ausreichenden Belüftung bei. Diese Aufgaben können auch ganz einfache, starre Lattenroste ohne jegliche Verstellmöglichkeit erfüllen. Die meisten nicht verstellbaren Lattenroste, die auch als Federholzrahmen oder Rahmenrost bezeichnet werden, verhalten sich eher flächenelastisch. Wie punkt- oder flächenelastisch ein Lattenrost letzten Endes reagiert, hängt hauptsächlich von den verbauten Latten ab: Viele nachgiebige Leisten aus flexiblem Schichtholz lassen schwere Körperpartien einsinken und federn punktuelle Belastungen gezielter ab, während wenige breite, aus festen Holzbrettern gefertigte Querstreben ein eher flächenelastisches Verhalten bewirken.
Unter den meisten hochwertigen Matratzen mit hoher Punktelastizität ist ein teurer, punktelastischer Lattenrost heute nicht mehr erforderlich: Bei modernen Matratzen mit ausreichend dickem, punktelastischem Matratzenkern machen sich unterschiedliche Auflageflächen kaum bemerkbar, sodass Du sie bedenkenlos mit einem einfachen Lattenrost mit Schichtholzleisten oder einem praktischen Rollrost aus massivem Holz kombinieren kannst.
Je schlichter die Funktionsweise eines flächenelastischen Latten- oder Rollrosts, desto mehr Wert solltest Du allerdings auf hochwertige Materialien (Massivholz ohne Astlöcher oder Risse) und eine fachmännische Verarbeitung (plan versenkte Schrauben, geschliffene bzw. abgerundete Kanten) legen. Beides hat große Auswirkungen auf die dauerhafte Robustheit und Stabilität Deines Bettrosts und sorgt dafür, dass die Matratze nicht beschädigt wird.
Punktelastizität vs. Flächenelastizität (Tabelle)
Sofern Du nicht zu den vier oben erwähnten Ausnahmen zählst, ist eine punktelastische Matratze die richtige Wahl, um Rückenbeschwerden und orthopädischen Problemen effektiv vorzubeugen. Je höher die Punktelastizität einer Matratze, desto besser deren individuelle Anpassungsfähigkeit an Deinen Körper. Als kleine Entscheidungshilfe für den Kauf Deiner neuen Matratze haben wir die Vor- und Nachteile punkt- und flächenelastischer Matratzen übersichtlich für Dich zusammengestellt.
Flächenelastische Matratzen | Punktelastische Matratzen |
Hängematten-Effekt: Rücken und Wirbelsäule werden nicht genügend abgestützt und hängen durch | Schwere Körperbereiche wie Becken und Schultern sinken sanft ein, während leichte Partien sicher gestützt bleiben |
Große Bewegungsfreiheit | Bei zu weichen Modellen kann tiefes Einsinken die Bewegungsfreiheit einschränken |
Kaum Anpassung an die individuelle Körperform möglich | Punktgenaue, ergonomisch günstige Anpassung an alle aufliegenden Körperpartien |
Fehlende oder unzureichende Stützung der Wirbelsäule | Wirbelsäule wird optimal abgestützt und in ihrer natürlichen Doppel-S-Form positioniert |
Nur für Babys, Kinder, Teenager und Bauchschläfer geeignet | Für die meisten Schlaftypen (auch für Wechselschläfer & Mischtypen) geeignet |
Punktelastizität erkennen & selber testen
Wie bereits kurz erwähnt, kannst Du die Punktelastizität jeder Matratze ganz einfach und ohne Hilfsmittel testen. Drücke Deine Hand (und danach zum Vergleich auch nochmal einen einzelnen Finger) fest in die betreffende Matratze. Wenn die Liegefläche nur unter der eingedrückten Stelle nachgibt, nicht aber in deren weiterer Umgebung, ist die Matratze punktelastisch. Im Optimalfall sinkt Deine Hand bzw. Dein Finger tief ein, während der Radius der umgebenden Kuhle sehr klein bleibt. Je kleiner die Delle um die Druckstelle herum, desto höher die Punktelastizität.
Tipp: Beim beschriebenen Test empfinden viele SchläferInnen eine punktelastische Matratze als außergewöhnlich weich. Tatsächlich sinken punktelastischen Matratzen bei punktueller Belastung sehr tief ein. Das ändert sich jedoch, sobald Du Dich mit dem kompletten Körper auf die Matratze legst: Nun verteilt sich Dein Gewicht auf die gesamte Liegefläche, die Matratze gibt punktuell nicht mehr so stark nach wie beim Findertest, und Du sinkst weniger tief ein als erwartet.
Dieses Phänomen zeigt, wie wichtig es sein kann, Deine neue Matratze beim Probeliegen im Laden oder ganz ungestört beim Probeschlafen im eigenen Bett ausgiebig zu testen. Seid Ihr als Paar auf der Suche nach einer neuen Doppelbett-Matratze, solltet Ihr deren Punktelastizität am besten auch zu zweit testen. Auf diese Weise könnt Ihr wirklichkeitsnah ausprobieren, wie die Matratze reagiert, wenn einer von Euch still auf „seiner“ Seite liegt, während sich der/die andere hin und her wälzt. Hierbei gilt: Je punktelastischer die Paarmatratze, desto weniger solltet Ihr von den Bewegungen des Partners spüren – und desto seltener stört Ihr Euch später gegenseitig beim Schlafen.