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Aktualisiert von Marco am 22. November 2023
Veröffentlicht von Martin am 14. Juli 2021
Nackte Tatsachen: Die ewige Debatte ums textilfreie Schlafen
Um das Thema Nacktschlafen ranken sich viele Mythen: Es soll nicht nur beim Stressabbau helfen, sondern macht uns angeblich sogar schlanker und jünger. Stimmt es tatsächlich, dass wir allein durchs Weglassen von Schlafanzug oder Nachthemd ein gesünderes Leben führen könnten − und wieso hat uns das niemand gesagt, bevor wir dieses teure Fitness-Abo abgeschlossen haben?! Snooze Project ist dem Phänomen Nacktschlaf nachgegangen und hat die 7 populärsten Mythen rund ums Schlafen ohne Kleidung auf den Prüfstand gestellt.
7 Mythen übers Nackt-Schlafen: Wahr oder Falsch?
Mythos 1: Nackt schlafen ist gesünder
Dass unsere Körpertemperatur nachts um rund ein Grad absinkt, ist ein Fakt. Zu dicke Pyjamas oder enge Schlafshirts behindern jedoch diese natürliche „Klimaanlage“. Den daraus resultierenden Schlafstörungen kannst Du durchs Nacktschlafen erwiesenermaßen entgegenwirken. Dennoch äußerte sich Professor Thomas Penzel, wissenschaftlicher Leiter des Schlafmedizinischen Zentrums der Berliner Charité, gegenüber der Apotheken-Umschau eher kritisch über den Gesundheitswert des hüllenlosen Schlafens.
Zwar sei es sinnvoll, so der Schlafmediziner, stramme oder unbequeme Kleidung nachts wegzulassen − doch weil wir in bestimmten Schlafphasen (sog. REM-Phasen) nicht registrieren, dass wir frieren, steige zugleich auch die Gefahr einer unbemerkten Unterkühlung. Penzel empfiehlt Nacktschläfer*innen deshalb, sich auch in heißen Sommernächten zumindest mit einem dünnen Laken zuzudecken, um Erkältungen vorzubeugen.
Mythos 2: Nackt schlafen ist hygienischer
Nacktschlaf-Kritiker äußern häufig, dass es unhygienisch sei, nackt zu schlafen. Wir können Dich beruhigen: Diese Behauptung stimmt nur für den Fall, dass Du Deine Bettbezüge nicht oft genug wäschst. Ohne Schlafanzug als Schutzbarriere, die nachts wie ein Schwamm Deinen Schweiß aufsaugt, bleibt nach Verdunstung der Flüssigkeit eine Mischung aus Mineralsalzen, Bakterien Deiner natürlichen Hautflora sowie Hautschüppchen in der Bettwäsche zurück.
Grund zur Besorgnis geben solche Schweißrückstände nicht. Hygienefachleute empfehlen Nacktschläfer*innen allerdings generell, Bezüge und Betttücher wöchentlich zu wechseln, ehe sich darin zu viele Keime ansammeln. Im Sommer oder bei starker Schwitzneigung solltest Du Deine Bettwäsche eher noch öfter waschen − auf diese Weise beugst Du auch störenden Gerüchen vor. Merkliche Hygienevorteile stellen sich durchs Nacktschlafen aber nicht ein. Ob Schlafanzug oder Bettwäsche: ohne Waschen geht es in keinem Fall.
Nur für eine Körperzone ist es tatsächlich hygienischer, nackt zu schlafen: Unser Intimbereich mag es am liebsten luftig. Unter Pyjama oder engem Slip sammelt sich der Schweiß vermehrt in Hautfalten, was manchmal sogar zu lästigen Hautreizungen und Entzündungen führen kann. Während sich beim bekleideten Schlafen Wärme und Feuchtigkeit stauen, unterstützt textilfreies Schlafen besonders im Schambereich die körpereigene Wärmeregulierung und kann die Ausbreitung unliebsamer Keime eindämmen.
Du schläfst lieber bekleidet? Wie oft Du Deinen Schlafanzug waschen solltest, verraten wir Dir in unserem Ratgeber-Blog!
Mythos 3: Nackt schlafende Paare haben glücklichere Beziehungen
Dass Menschen, die nackt schlafen, ein besseres Sexualleben führen, ist bislang nicht durch repräsentative Studien belegt − genauso könnte man im Umkehrschluss davon ausgehen, dass Paare, die tagsüber einen liebevollen Umgang miteinander pflegen, diesen auch nachts fortsetzen und deshalb so gerne nackt miteinander im Doppelbett liegen. Immer wieder ist außerdem zu lesen, dass unbekleidetes Schlafen die Produktion des harmoniefördernden Bindungshormons Oxytocin fördern soll − doch das wird in Wahrheit auch beim Schmusen ohne direkten Hautkontakt ausgeschüttet.
Nicht von der Hand zu weisen ist Schlafforschern zufolge allerdings der Effekt, dass sich bei hüllenlos schlafenden Paaren automatisch mehr Gelegenheiten für Intimitäten ergeben: Nacktschläfer*innen fühlen sich eher sexy und sind empfänglicher für Berührungen als Personen, die im hochgeschlossenen Schlafanzug zu Bett gehen. Zudem kann schon der Anblick des nackten Partners bzw. der nackten Partnerin − genau wie der direkte Hautkontakt − Lust auf mehr machen.
„Frostbeulen“ müssen deshalb aber nicht gleich um ihre Beziehung fürchten: Es soll sogar glückliche Paare geben, die jahrzehntelang in getrennten Betten, Räumen oder gar Wohnungen schlafen. Wer sich im Bett also nur mit Pyjama oder Nachthemd so richtig wohlfühlt, kann beruhigt angezogen schlafen gehen, ohne einen Ehekrach oder Hormonmangel befürchten zu müssen.
Mythos 4: Nackt schlafen reduziert Stress
Laboruntersuchungen konnten belegen, dass sich unser gesamter Biorhythmus während der Nacht verlangsamt: Beim Schlafen werden Blutdruck, Herzrhythmus, Körpertemperatur, Stoffwechsel und Organfunktionen gedrosselt. Dieser Ruhezustand fördert nachweislich die Regeneration von Zellen und Immunsystem, stößt aber offenbar auch notwendige Erholungsprozesse im Gehirn an. Diese Mechanismen, die Psycholog*innen zufolge bei der Stressbewältigung helfen, sind noch immer nicht vollständig erforscht.
Ein dicker Schlafanzug ist für eine ungehinderte Stressreduktion wenig förderlich: Die dauerhafte Überhitzung verursacht oft Schlafprobleme, die den nächtlichen Stressabbau stören können. Fachleuten zufolge genügt es aber meist schon, ein Bein oder einen Arm unter der Bettdecke herauszustrecken, um überschüssige Wärme an die Raumluft abzuleiten. Ob Du nach einer textilfreien Nacht tatsächlich entspannter in den Alltag startest, solltest Du also am besten selbst ausprobieren.
Geheimwaffe gegen Stress: Oxytocin
Auch das Kuschelhormon Oxytocin hilft gegen Stress! Seine Ausschüttung reduziert die Produktion des Stresshormons Cortisol, wirkt dadurch beruhigend und kann sogar depressiven Störungen vorbeugen. Alles, was Du dafür brauchst, ist regelmäßiger, wohliger Körperkontakt zu Partner bzw. Partnerin − ob nackt oder angezogen, ist für die effektive Stressbekämpfung nicht entscheidend.
Mythos 5: Nackt schlafen fördert die Fruchtbarkeit
In stramm sitzenden Slips oder Pyjama-Shorts bleibt der männliche Genitalbereich nach einem Tag in wärmender Kleidung auch weiterhin dicht am Körper eingezwängt. Für die Samenzellen ist diese Dauer-Überhitzung im wahrsten Sinne des Wortes tödlich, denn Spermien benötigen eine kühlere Umgebung, um funktionsfähig zu bleiben. Es ist also tatsächlich wahr: Für Männer, die sich ein Kind wünschen, kann das Schlafen ganz ohne Schlafanzughose oder zumindest in sehr luftiger Kleidung hilfreich sein. Die Raumtemperatur des Schlafzimmers sollte zudem nicht über 21° C liegen.
Ob die Veränderung der nächtlichen Anzieh-Gewohnheiten etwas bewirkt, sollte statt mit Billig-Drogerietests durch eine*n Fachärzt*in für Urologie oder Reproduktionsmedizin überprüft werden: Eine umfassende Untersuchung ist viel aussagekräftiger, da sie neben dem Mangel an funktionsfähigen Spermien gleich auch andere körperliche Ursachen einer ungewollten Kinderlosigkeit ausschließen kann.
Ist der Kinderwunsch auch noch so dringend: Arktische Temperaturen sind für die Erholung wärmegeschädigter Spermien nicht erforderlich. Wer seinem Beckenbereich nachts die nötige Erfrischung gönnen möchte, muss beim Nacktschlafen aufpassen, sich Nieren oder Blase nicht zu verkühlen. Selbst in lauen Sommernächten sollte deshalb besonders der untere Bauch- und Rückenbereich immer mit einem leichten Laken bedeckt bleiben.
Mythos 6: Nackt schlafen macht schlank
Nackt zu schlafen kann nicht nur Deinem Sexleben, sondern auch Deinem Stoffwechsel ordentlich einheizen − zumindest, wenn es nach der Meinung mancher Hormonforscher*innen geht. Erinnern wir uns: Regelmäßiges Weglassen von Pyjama oder Schlafshirt fördert die natürliche Wärmeregulierung Deines Körpers, was wiederum schlaffördernd wirken und die Produktion von Stresshormonen vermindern kann. Schläfst Du hingegen bekleidet, kann dies die Ausschüttung solcher Hormone erhöhen.
Zur Gruppe besagter Stresshormone gehören auch die sogenannten Glucocorticoide, die als Auslöser von Heißhungerattacken gelten: Obwohl Du gar keinen Hunger hast, entwickelst Du plötzlich einen unerklärlichen Appetit auf fette, zuckrige Speisen wie Chips oder Schokolade. Wird Dein Körper nun nachts nicht mehr durch Kleidung warmgehalten, lässt sich die Häufigkeit solcher Fressanfälle meist merklich reduzieren. Da auch Deine Psyche vom Nacktschlafen profitiert, weil es Entspannung und Körperbewusstsein fördert, dürfte Dir der Griff zu gesünderen Nahrungsmitteln doppelt leicht fallen.
Gern wird auch behauptet, dass bereits die Kühlung des nackten Körpers den Kalorienverbrauch beim Schlafen erhöhen und zu einer Gewichtsabnahme beitragen könne − doch diese Vermutung stimmt nach Ansicht vieler Schlafforscher nicht. Professor Penzel von der Charité will Übergewichtigen keine großen Hoffnungen machen: Dass wir morgens meist einige Hundert Gramm weniger auf die Waage bringen als am Abend zuvor, liege hauptsächlich am nächtlichen Flüssigkeitsverlust, erklärt der Schlafexperte.
Mythos 7: Nackt schlafen wirkt verjüngend
Abends schlafen legen und morgens jünger aufwachen − das klingt wie im Märchen. Doch nach einer Studie der kalifornischen Stanford University, die Schlafverhalten und Leistungsfähigkeit von Sportlern untersuchte, kann das Nacktschlafen tatsächlich eine verjüngende Wirkung entfalten. Wie es scheint, ist das Schlafhormon Melatonin für dieses Jungbrunnen-Phänomen verantwortlich.
Untersuchungsergebnissen zufolge bekämpft Melatonin sogenannte freie Radikale: Körpereigene Stoffwechselprodukte also, die durch Umwelteinflüsse wie die UV-Strahlung der Sonne, aber auch durch Genussgifte wie Alkohol oder Nikotin entstehen. Die aggressiven freien Radikale können Deine Zellen angreifen und dadurch eine verfrühte Zellalterung bewirken − Melatonin als Antioxidans wirkt dagegen wie ein Superheld, der sogar krebserregende Schadsubstanzen an sich bindet und dadurch unschädlich macht.
Dein Körper produziert Melatonin vor allem bei Dunkelheit − doch volle Wirkung entfaltet das Schlafhormon offenbar erst, wenn die Umgebung kühl genug ist: Bei einer Raumtemperatur von unter 21° C nackt zu schlafen, scheint seinen Anti-Aging-Effekt noch zu verstärken. Sollte sich dieser Wirkmechanismus durch künftige Studien bestätigen lassen, wäre nackt Schlafen eine einfach umsetzbare und kostengünstige Methode, Deinen Körper auf lange Sicht gesünder und fitter zu halten − ganz ohne schädliche Nebenwirkungen oder lästige Abofallen.
Nackt schlafen: Vorteile & Nachteile − nicht nur bei Hitze
Obwohl längst nicht alle Mythen übers Nacktschlafen stimmen, legen sich besonders in der heißen Jahreszeit viele Menschen lieber ohne einengende Kleidung ins Bett. Bei sehr warmer Schlafumgebung mit schlechten Lüftungsmöglichkeiten lassen sich Sommernächte tatsächlich oft nur hüllenlos ertragen. Wenn Du bei hohen Temperaturen schlecht einschläfst, genießt Du durch den nächtlichen Verzicht auf Kleidung manchen überraschenden Vorteil − dasselbe gilt aber auch, wenn Du es im Bett generell gern luftiger magst.
5 gute Gründe, nackt zu schlafen
- Tropische Sommernächte werden sofort erträglicher
- Dein Schweiß staut sich nicht länger unter der Kleidung, sondern sorgt für natürliche Verdunstungskühle
- Du erleichterst Deinem Körper die nächtliche Temperaturabsenkung, was indirekt Deine Einschlafphase verkürzt
- Bettwäsche aus Satin oder Leinen kann Deine Haut im direkten Kontakt angenehm kühlen
- Weil Du morgens nicht verschwitzt aufwachst und Deine Haare langsamer nachfetten, kannst Du länger schlafen und Deine tägliche Dusche getrost auf den Abend schieben
5 Gründe, im Bett Pyjama oder Nachthemd zu tragen
- In der REM-Schlafphase merkst Du nicht, dass Du frierst − Kleidung verhindert, dass Du Dich deswegen verkühlst
- Als Schlafwandler*in gerätst Du dank Schlafanzug nicht in Verlegenheit oder Gefahr, weil Du Dich mitten in der Nacht plötzlich splitterfasernackt auf der Straße wiederfindest
- Deine Bettwäsche wird weniger stark durch Schweiß verschmutzt und muss seltener in die Waschmaschine
- Bei manchen gesundheitlichen Problemen kann es angenehmer sein, bekleidet zu schlafen − z. B. damit Du Dich bei einer Hauterkrankung nicht im Schlaf wundkratzt
- Wenn Du in einem Pflege- oder Altersheim, Krankenhaus oder einer Reha-Einrichtung schläfst, hilft Dir Nachtkleidung bei der Wahrung Deiner Intimsphäre
Letztendlich kannst nur Du ganz individuell für Dich selbst entscheiden, ob Du in Zukunft lieber nackt oder angezogen schlafen willst. Schlafexpert*innen sehen durchaus Anlass, die Vor- und Nachteile der nächtlichen „Freikörperkultur“ im Einzelfall gründlich gegeneinander abzuwägen − immerhin kann das hüllenlose Schlafen für manche Personengruppen ziemlich unangenehm oder sogar gefährlich werden…
Tipps & Regeln: Das solltest Du beachten, wenn Du nackt schläfst
Obwohl es durchaus Vorteile haben kann, nackt zu schlafen, verzichten laut Umfragen nur zwischen 8 und 12 % der Deutschen nachts regelmäßig auf jegliche Bekleidung. Dass in manchen Umfragen höhere Zahlen auftauchen, liegt meist an der Formulierung − zum Beispiel wird oft gefragt, ob man schon einmal nackt geschlafen habe oder ob man sich dies prinzipiell vorstellen könne, was natürlich auf einen bedeutend größeren Personenkreis zutrifft. Tatsächliche Nacktschlaf-Fans werden sich allerdings noch wohler fühlen, wenn sie einige wichtige Regeln beherzigen.
Die richtige Basis: Matratze clever auswählen
Je weniger Stoffschichten sich zwischen Körper und Schlafunterlage befinden, desto wichtiger ist die Qualität der Matratze. Generell sollten passende Matratzen für Nacktschläfer*innen möglichst atmungsaktiv sein und unbedingt über einen abnehmbaren, bei 60° C maschinenwaschbaren Bezug mit praktischem Rundum-Reißverschluss verfügen, um ein luftiges und dauerhaft hygienisches Schlafgefühl zu gewährleisten. Beim Neukauf solltest Du zudem auf geprüfte Schadstofffreiheit achten, die durch Siegel wie OEKO-TEX® Standard 100 Klasse 1 zertifiziert wird.Matratzen aus Naturmaterialien wie Rosshaar oder Latex können beim Nacktschlafen angenehm sein, doch manche der Fasern und Füllmaterialien kommen für Menschen mit Allergien nicht infrage. Sicherer sind etwa punktelastische Kaltschaummatratzen: Sie eignen sich nicht nur optimal für Allergiker*innen, sondern sind auch bei nahem Hautkontakt und vermehrter Schweißaufnahme sehr resistent gegen Hausstaubmilben und Schimmelsporen.
Hautnah: Die ideale Bettwäsche
Nacht für Nacht verliert jeder Mensch ca. 0,5 bis 1 Liter Flüssigkeit über die Haut. Normalerweise absorbiert der Stoff des Schlafanzugs einen Großteil davon, doch wenn Du nackt schläfst, saugen Bezüge und Bettlaken Deinen Schweiß auf. Deshalb solltest Du atmungsaktive, saugfähige und hautverträgliche Naturfasern wie etwa Baumwolle bevorzugen, die die Feuchtigkeit zügig aufnehmen, speichern und schließlich langsam wieder verdunsten lassen können.Je nach Umgebungstemperatur können sich diverse Baumwollstoffe fürs Nacktschlafen eignen, die sich in ihre Struktur unterscheiden: In kalten Winternächten spenden Bettwaren aus Baumwoll-Flanell und -Biber Wärme, während im Hochsommer kühlender Mako-Satin oder Seersucker für ein angenehmes Hautgefühl sorgt. Mit der richtigen Bettwäsche schläfst Du auch ohne Kleidung zu jeder Jahreszeit trocken und gemütlich.
Nicht vergessen: Bettwäsche regelmäßig wechseln
Lässt Du den schützenden Pyjama weg, landen Schweiß, feine Hautschüppchen und oft auch Spuren anderer Körperflüssigkeiten wie Speichel oder Urin direkt im Gewebe Deiner Bettwäsche. Aus diesem Grund ist es fürs Nacktschlafen essentiell, Bettlaken und Bezüge häufig genug zu waschen. Als besonders pflegeleicht und temperaturfest erweisen sich auch hier wieder Bettwaren aus Baumwolle, von denen die meisten bis 60° C maschinenwaschbar und trocknerfest sind.Während es im Winter meist ausreicht, Dein Bett einmal pro Woche neu zu beziehen, solltest Du dies im Sommer alle drei bis vier Tage tun. Falls Du Deine Bezüge normalerweise bügelst, kann es sich lohnen, für warme Nächte auf Seersucker umzuschwenken: Der ist bügelfrei und sieht durch seinen Kreppeffekt lässig aus. An den Tagen zwischen den Wäschen solltest Du Deine Bettwäsche als Nacktschläfer*in täglich ausschütteln und lüften: Am besten lässt Du das Bett morgens aufgedeckt und machst es erst abends, damit Restfeuchtigkeit über den Tag hinweg verdunsten kann.Knöpfe, Reißverschluss oder Hotelbettwäsche? Mit welcher Art von Verschlüssen Du Dir das häufige Waschen Deiner Bettbezüge erleichtern kannst, erfährst Du in unserem Lexikonartikel über Verschlussarten bei Bettwäsche.Vor Unterkühlung schützenIn manchen Schlafphasen ist unser Wahrnehmungsempfinden so stark herabgesetzt, dass wir nicht mehr merken, wann wir zu frieren anfangen. Bei verrutschter Bettdecke kann eine länger andauernde Kälteeinwirkung auf den unbekleideten Körper Dein Immunsystem angreifbar für Erkältungsviren machen − am Morgen wachst Du dann mit einem Schnupfen oder dem typischen Kratzen im Hals auf.Um der nächsten Erkältung aus dem Weg zu gehen, sollten Nacktschläfer*innen zusätzliche Laken unter der eigentlichen Bettdecke nutzen, um den Wärmeverlust beim Freistrampeln zu reduzieren. Je nach Schlafgewohnheiten ist manchmal aber auch eine Überdecke besser geeignet, einer Verkühlung vorzubeugen. Wer es im Winter extrawarm mag, kann zu einer Kuscheldecke aus Schafwolle oder leichter Mikrofaser greifen.
FAQ
Tagsüber sind die unteren Körperregionen meist in enganliegende Unterwäsche sowie stramm sitzende, feste Stoffe (Jeans etc.) eingezwängt. Wird auch nachts weiterhin enge Wäsche getragen, verstärkt sich das feuchtwarme Klima der Intimzone, sodass sich Pilze und Bakterien noch leichter vermehren können. Um lästigen Infektionen und Hautreizungen vorzubeugen, sollte man beim Schlafen auf Unterwäsche verzichten.
Die Mehrzahl der Frauen schläft nicht etwa nackt, sondern bevorzugt eine Kombination aus Slip und T-Shirt − erst danach folgen Schlafanzug oder Pyjama, während das traditionelle Nachthemd inzwischen deutlich weniger beliebt ist. Völlig nackt schlafen Umfragen zufolge nur rund 12 % der weiblichen Bevölkerung. Mediziner*innen empfehlen jedoch speziell Frauen, die häufiger Probleme mit Pilzinfektionen oder Rasurpickeln haben, nachts zumindest auf Unterwäsche zu verzichten.
Wer gern angezogen schläft, sollte dabei enge Kleidungsstücke wie BHs, stramm sitzende Slips oder Bauch-weg-Unterwäsche meiden. Besser als Textilien aus Kunstfasern wie Polyester, Polyacryl oder Polyamid sind atmungsaktive Stoffe, die überwiegend aus saugfähigen Naturfasern wie Baumwolle, Seide, Wolle, Viskose oder Bambus-Jersey bestehen. Wer jedoch lieber nackt schläft und sich dabei wohler fühlt, kann das bedenkenlos tun.